Ullmann: Träumen verboten

Der 28 Jahre alte Mannheimer bot zum WM-Auftakt eine starke Leistung, warnt aber vor Euphorie.

Stockholm. An allen drei Treffern der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft beim WM-Auftakt gegen Italien war Christoph Ullmann direkt beteiligt. Zum Mann des Spiels aber wurde Patrick Reimer gewählt. Für Ullmann kein Problem. „Solche Auszeichnungen sind sicher eine schöne Sache, in einer Mannschaftssportart aber eher zweitrangig.“

Ullmann ist ein Teamplayer, und so hat der 28-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung auch nur abgewunken, als er gefragt wurde, ob er sich denn nicht doch ärgere, kein eigenes Tor erzielt zu haben. „Das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben. Ein Auftaktspiel ist nie leicht und besonders dann nicht, wenn man so wie wir mit einer völlig neuen Konstellation konfrontiert wird.“

Was der Stürmer der Adler Mannheim meint, ist zum einen die durch viele Absagen recht junge und international wenig erfahrene Mannschaft sowie zum anderen die Favoritenrolle, mit der das DEB-Team in die Partie gegen Aufsteiger Italien ging.

Die Bürde der Verantwortung lastet vor allem auf der besten deutsche Angriffsreihe mit Christoph Ullmann, Patrick Reimer und Philip Gogulla. Das Trio harmonierte bestens, und Ullmann weiß warum. „Wir sind alle drei läuferisch gut und technisch beschlagen. Zudem habe ich mit Philip Gogulla ja auch schon zwei Jahre bei den Kölner Haien in einer Reihe zusammen gespielt.“

Seit einem Jahr ist Ullmann nun wieder bei den Adlern Mannheim, mit denen er gerade die bittere Niederlage im Play-off-Finale gegen Berlin hinnehmen musste. „Die ist längst abgehakt. Das Nationalteam ist eine andere Mission. Wir haben eine gute Mannschaft, und es macht Spaß mit den Jungs zu arbeiten“, sagte der Altöttinger, der mit aktuell 117 Länderspielen zu den wenigen „alten Hasen“ im Kader gehört.

Seit 2006 ist Ullmann bei jeder WM dabei und bei seiner nun insgesamt achten Teilnahme erfahren genug, um nicht ins Träumen zu geraten. Am 19. Mai findet in Helsinki das Halbfinale statt. „Das ist noch sehr weit weg. Zunächst mal gilt es, konzentriert einen Schritt nach dem anderen zu machen, und außer, dass ich am 19. Mai Geburtstag habe, kann ich zu diesem Datum jetzt noch gar nichts sagen.“