Adrian Grygiel: Die Nummer 83 ist wieder zu Hause

Adrian Grygiel wurde 2003 mit den Krefeld Pinguinen Deutscher Meister. Nach DEL-Stationen in Nürnberg, Wolfsfburg und Augsburg kehrt der 34-Jährige in dieser Spielzeit zu seinen Wurzeln zurück.

Der Kapitän der Krefeld Pinguine geht voran.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Wer in seine 18. Profisaison geht, kann auf ein langes Eishockeyleben zurückblicken und hat viel zu erzählen. „Und viel Glück gehabt“, lacht Adrian Grygiel, der bisher auf 839 DEL-Spiele kommt, in denen ihm 253 Scorerpunkte (112 Tore, 141 Vorlagen) gelangen. „Ich bin, bis auf die letzte Saison, von schweren Verletzungen verschont geblieben. Da hatte ich in Augsburg eine Muskelverletzung und musste 13 Wochen pausieren.“

Seine ersten sechs DEL-Profijahre verbrachte der schussstarke Außenstürmer bis 2006 in der Seidenstadt und erlebte auch hier sein (bisher) schönstes Eishockeyerlebnis. „Das war ganz klar die Meisterschaft.“

Dass er jetzt nach vielen Jahren in Nürnberg, Wolfsburg und Augsburg wieder das schwarz-gelbe Trikot überstreift, ist für den zweifachen Familienvater etwas ganz Besonderes. „Mein Ziel war es immer zurück zu kommen. Es hatte sich aber irgendwie nie ergeben. Jetzt bin ich sehr froh, wieder zu Hause zu sein. Krefeld ist meine Heimat. Sportlich und familiär. Meine Familie war schon im letzten Jahr hierhergezogen, weil die große Tochter eingeschult wurde. Als ich dann einen Zwei-Jahres-Vertrag von den Pinguinen angeboten bekam, habe ich natürlich nicht lange überlegt“, so Grygiel.

Bereits seine Jugendjahre verbrachte der im polnischen Kattowitz geborene Angreifer beim KEV. Hier wurde er ausgebildet, hier schaffte er den Sprung in den Profikader der Pinguine. Mit 23 Jahren zog es den neuen Pinguine-Kapitän aber für mehr als zehn Jahre in die Fremde. „Für meine Entwicklung war es ein richtiger und vernünftiger Schritt. Ich habe viel gelernt und tolle Jahre gehabt.

Von 2006 bis 2012 spielte er bei den Nürnberg Ice Tigers. „Fast wäre ich noch einmal Meister geworden“, erinnert sich Adrian Grygiel. Gleich in seinem ersten Jahr schaffte er es mit den Franken ins DEL-Finale, unterlag dort aber knapp den Mannheimer Adlern. Fünf Mal in Folge erreichte er mit den Ice Tigers die Playoffs und trug mit konstanten Leistungen zum außergewöhnlichen Erfolg bei.

Nach einer Saison in Wolfsburg (2012/13) trug er vier Jahre das Trikot der Augsburger Panther. Immer hatte er dabei die Rückennummer 83. Die letzten beiden Jahre war die „83“ dabei auch Co-Kapitän. Adrian Grygiel kennt es also, Verantwortung zu übernehmen.

Die neue Aufgaben bei den Pinguinen, auf dem Eis und in der Kabine, nimmt der neue Leader gerne an. „Als erfahrener Spieler ist man automatisch mehr mit der Integration der neuen und jungen Spieler beschäftigt. Wir halten alle gut zusammen und ich bin sehr optimistisch für die neue Saison“, so sein Ausblick.

Mit einem Spieler hat Grygiel übrigens in allen DEL-Stationen gemeinsam gespielt. Sowohl in Nürnberg Wolfsburg und Augsburg war Aleksander Polaczek sein Teamkollege. „Das ist schon ungewöhnlich, mit einem Spieler bei drei Vereinen zu spielen“, schmunzelt Grygiel.

Als gutes Beispiel, wie man es mit einer nicht teuren Mannschaft schafft, in die Playoffs zu kommen, hat er besonders intensiv in der vergangenen Spielzeit in Augsburg erlebt. „Da haben wir es geschafft, unsere große Euphorie in der Mannschaft in Erfolg auf dem Eis umzusetzen. Diese Euphorie hat sich dann auf das gesamte Umfeld und die Fans übertragen, und wir haben das beste DEL-Ergebnis in der Historie der Panther geschafft. Gegen uns wollte in den Playoffs keiner spielen. Alle hatten Schiss. Wir waren für die Topteams total unangenehm. Leider sind wir dann unglücklich gegen Nürnberg im siebten Spiel ausgeschieden.“

Mit diesem Spirit möchte Grygiel auch die neue Saison mit den Pinguinen angehen. „Unser Ziel muss es sein, in die Play-offs und unter die Top 10 zu kommen. Was dann passiert wird man sehen, alles ist offen.“

Wichtig ist, für die gesamte Saison gut aus den Startlöchern zu kommen. Fünf der ersten sechs Spiele sind Heimspiele, und das waren in den vergangenen Jahren die Knackpunkte für das schlechte Gesamtabschneiden.

„Da müssen wir mit breiter Brust raus und Punkte sammeln“, fordert der Kapitän, der die gesamte Vorbereitung in einer Reihe mit Justin Feser und Mathias Tretenes spielte. „Wer mit wem spielt, ist egal. Wir müssen erfolgreich sein“, fordert der Routinier und fügt an: „Ich bin froh, dass es jetzt endlich um Punkte los geht. Die Vorbereitung war lang genug.“