Alles eine Frage der Disziplin: Pinguine empfangen heute Wolfsburg

Die Pinguine bringen sich durch unnötige Strafzeiten selbst aus dem Rhythmus.

Krefeld. Auf der Strafbank kann man bekanntlich keine Spiele gewinnen. Und genau dort saßen die Akteure der Krefeld Pinguine nicht nur nach dem Geschmack ihres Trainers zu oft. Alles eine Frage der Disziplin, meint nicht nur Igor Pavlov, der ob der mangelnden Benehmens einiger Spieler auf dem Eis sichtlich angefressen wirkt. Vor allem die Disziplinarstrafen, die sich die Akteure zuletzt einhandelten, gehen dem Russen gegen den Strich. "Die Spieler müssen ihre Einstellung ändern und sich wieder auf ihren Job konzentrieren", fordert Igor Pavlov vor den beiden richtungsweisenden Begegnungen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) heute mit den Grizzly Adams Wolfsburg und bei den Straubing Tigers am Sonntag.

Keine Frage, im Verlauf dieser Woche herrschte Gesprächsbedarf bei den Pinguinen. Nicht nur wegen des dritten "Null-Punkte-Wochenendes" dieser Saison. "Wir kassieren zuviele zehn-Minuten-Strafen. Und das Schlimmste dabei, da sitzen die entscheidenden Leute draußen, und der ganze Spielrhythmus geht verloren", sagt Pavlov. In den jüngsten Begegnungen war ausgerechnet der Topscorer der Pinguine der Sündenbock. Charlie Stephens handelte sich sowohl im Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters (3:5) als auch bei den Frankfurt Lions (1:2) eine Disziplinarstrafe ein, weil er mit den Schiedsrichtern "Nettigkeiten austauschte".

Zeigen sich die Spieler nach den Gesprächen wenigstens einsichtig? "Nicht alle, einige suchten immer noch nach Entschuldigungen", sagte Pavlov, der diese Art von Unbeherrschtheit wie in den vergangenen Partien jedoch nicht mehr hinnehmen will. Getreu der Devise: Wer nicht dazulernt, sitzt auf der Bank.

Vielleicht gerade deshalb wird die anstehende Begegnung am Freitag mit Wolfsburg zu einem Charaktertest. "Das wird eine Sache der Ehre", sagt Pavlov vor dem Duell mit jenem Gegner, der den Pinguine vor 14 Tagen erst die höchste Saisonniederlage zufügte (1:5). In einer Partie, in der die Krefelder fast alles hatten vermissen lassen. "Wir hatten keinen Biss, haben keine Zähne gezeigt", so Pavlov.

Gegen die Niedersachsen soll die Mannschaft anders auftreten, zurück zu alter Stärke finden. "Wir werden sehr, sehr diszipliniert und organisiert auftreten", kündigt der Coach an, der dabei vermutlich auf Verteidiger Chris Heid (Magen-Darm-Erkrankung) verzichten muss. Wieder dabei ist Stammkeeper Scott Langkow, während Danijel Kovacic (ebenfalls durch ein Magen-Darm-Virus geschwächt) auf die Bank muss.