Der Streit um die Logen im König-Palast geht weiter

In der Ratssitzung machten die Eishockey-Fans ihrem Unmut Luft. Das Gespräch wird nächste Woche fortgesetzt.

Der Streit um die Logen im König-Palast geht weiter
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Auch die Kälte vermochte die Pinguine-Fans nicht davon abzuhalten, vor der Ratssitzung ihr Bekenntnis zum Eishockey abzugeben. Rund 250 Fans trommelten am Donnerstag vor dem Seidenweberhaus für den KEV. „Ich möchte nicht, dass das hier durch Entscheidungen am grünen Tisch in die Binsen geht. Hier haben wir 2003 die Meisterschaft gefeiert“, sagt Peter Wieler (51).

Auch Dauerkartenbesitzerin Irene Wiese (51) will „unbedingt, dass der Standort erhalten bleibt. Der KEV ist extrem wichtig für alle, für die Stadt, die Fans und den Sport. Ich frage mich, was aus dem König-Palast wird, wenn der KEV dort nicht mehr spielt.“ Ina Baumann (37) und Melanie Bosch (34) haben mit einem der jüngsten Fans, Nico (2), inmitten der Fangesänge eine simple Botschaft an die Politik: „Nur der KEV!“

Knackpunkt des Eckpunkteplans der Seidenweberhaus GmbH zur Gestaltung des Mietverhältnisses über den König-Palast ist für die Pinguine die Vermarktung der Logen. Der Club beansprucht, das gesamte Kontingent der Logen in der Arena zu vermarkten — bis auf die der Seidenweberhaus GmbH und die der König-Brauerei, Namensgeber der Arena. Darüber nachverhandelt wird allerdings erst kommende Woche, da Pinguine-Chef Wolfgang Schulz erst heute von einer Geschäftsreise aus Asien zurückkehrt.

Nach Informationen der WZ hat Kämmerer Ulrich Cyprian im Aufsichtsrat der Seidenweberhaus GmbH den Eckpunkteplan abgesegnet. Somit scheint der zu erwartende finanzielle Ertrag für die städtische Tochter aus dem neuen Vertragswerk der Aufsicht der Bezirksregierung zu genügen.

Demo vor dem Seidenweberhaus: Pinguine-Fans trotzen Kälte
11 Bilder

Demo vor dem Seidenweberhaus: Pinguine-Fans trotzen Kälte

11 Bilder

Im rappelvollen Sitzungssaal gab immer wieder Applaus und Buhrufe sowie Fangesänge von den Besuchern. Von der Politik kamen Bekenntnisse zum Profi-Eishockey in Krefeld. Philibert Reuters (CDU): „Jetzt geht es um Details.“ Benedikt Winzen (SPD): „Wir werden zu einer vernünftigen Einigung für beide Seiten kommen.“

Kritik gab es von FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann: „Das Ergebnis der Seidenweberhaus GmbH wird sich um 300 000 bis 400 000 Euro verschlechtern. Das machen wir nicht mit.“ Anders OB Kathstede: „Die Pinguine gehören zu Krefeld wie der Eiffelturm zu Paris.“