Ex-Pinguin: Reto Schüpping will sich in Finnland behaupten
Dem früheren Talent des KEV winkt ein Vertrag bei einem Erstligisten im hohen Norden.
Krefeld. Wie jeder andere Eishockeyspieler hat auch Reto Schüpping diverse Rituale. Vor jedem Spiel wird ein Toast mit Erdnussbutter und Marmelade verspeist. Außerdem trägt er die Rückennummer 19, da er am 19. Dezember 2002 seine erste Trainingseinheit beim Krefelder EV bestritt.
Mit gerade einmal 15 Jahren liegt ein Großteil seiner Laufbahn noch vor ihm. Dennoch spielt das Talent ab der nächsten Saison wohl in der Jugend des finnischen Erstligisten Saipa Lappeenranta.
Mit sieben Jahren kam er das Erste mal mit dem Krefelder EV in Kontakt. Jugendtrainer Peter Kaczmarek sprach ihn bei einer öffentlichen Eislaufzeit in der Rheinlandhalle an. Reto wusste direkt: Ich möchte Eishockeyspieler werden.
Eigentlich hatte er auch keine andere Wahl. Sein Vater und seine Mutter lernten sich bei einem Eishockeyspiel kennen. Als Kind war Reto mit seinem Vater praktisch jeden Tag Schlittschuhlaufen. „Meine Eltern haben mich immer stark unterstützt“, sagt er. „Das möchte ich ihnen zurückzahlen.“
In seiner Zeit in Deutschland kam der gebürtige Willicher viel herum. Von Krefeld, wo der Grundstein für seine Laufbahn gelegt wurde, ging es für zwei Jahre nach Düsseldorf, nach einem Jahr in Köln dann wieder zurück in die Seidenstadt. In acht Jahren wechselte er drei Mal den Verein.
„Wenn ich noch einmal von vorne anfangen würde, würde ich trotzdem den selben Weg gehen“, sagt Reto. Die Kombination von den Erfahrungen an allen Standorten hätte ihn zu dem gemacht, was er heute ist.
Von der Meinung, dass nach der Schüler-Bundesliga in der Regel Schluss sei, ließ er sich nicht beeindrucken. Nach dem Gewinn der deutschen Vizemeisterschaft mit dem KEV in 2010 wechselte Schüpping ins österreichische St. Pölten zur Okanagan Hockey Academy Europe. Dort spielte er überragend, war einer der besten Spieler.
Durch seinen Spielerberater Maik Gehrmann kam er in Kontakt mit dem finnischen Verein Saipa Lappeenranta. Der Klub, dessen Profis in der 1. finnischen Liga spielen, zeigte nach einer Woche Probetraining Interesse am jungen Spieler. Im August wird Schüpping aller Voraussicht nach einen Vertrag bis 2015 unterschreiben.
In der International School in Saipa will er in einem Jahr einen Internationalen Abschluss machen, später Sport studieren. Und wenn der ganz große Sprung nicht klappt? „Eishockey ist mein Leben. Ich würde Hobbyspieler, Trainer oder Manager werden.“