Meinung Irrtümer am Wegesrand bei den Krefeld Pinguinen

Es sollte ja alles besser werden — mehr Kampf, mehr Einsatz, mehr Wille, mehr Tempo, mehr Punkte, mehr Zuschauer, mehr Heimsiege. Daraus geworden ist nichts - ein Kommentar zur Saison der Krefeld Pinguine.

Ein Kommentar von Stephan Esser.

Foto: Dirk Jochmann

Es waren hehre Absichten, die Fakten sagen anderes und lügen nicht — Letzter nach 52 Spielen, an den Pre-Play-offs so gut wie nie richtig geschnuppert. Wenn man so will, war das Missverhältnis gleich zum Saisonstart offenkundig — fünf Heimspiele, vier Niederlagen. Die Türe zum Problem öffnete sich da schon weit. Allein, bei 52 Spielen mag man bei rund 30 bis 35 von der Hoffnung auf Besserung leben. Mehr geht dann aber auch bei bestem Willen nicht. Am Ende löste sich das Team in seine Einzelteile auf. Acht Spieler weg — so applaudierte alleine die Clubkasse.

Die Pinguine haben vor allem in den falschen Spielen gepunktet. München, Berlin, Nürnberg, Wolfsburg — all diese Punkte sind Bonus, obendrauf. Wenn aber die Basispunkte fehlen gegen Teams wie Straubing, Iserlohn, Schwenningen oder Bremerhaven, mangelt es an Qualität — individueller, taktischer, spielerischer und auch an mentaler Stärke. 16 Mal mussten die Pinguine in die Verlängerung. So oft wie kein anderes Team. Aber dort gewannen sie nur sechs Mal. So wenig wie kein anderer Konkurrent.

Mit den Spielern ist auch Trainer Rick Adduono gescheitert. Wenn die Verantwortlichen jetzt auf die Reset-Taste drücken, bleibt ihnen kaum eine andere Wahl als bei dem in erster Linie sportlich Verantwortlichen einen Neubeginn einzuleiten. Alles andere ist schwer vermittelbar. Auch weil Adduono nicht der Trainer ist, der junge Spieler tatsächlich entwickelt. Dafür ist seine Vorliebe für fertige Profis zu ausgeprägt.