Krefeld Pinguine Jordan Caron — das tragische Aus bei den Pinguinen

Mit einer Schnittwunde beim Debüt für die Pinguine nahm alles seinen Anfang für den Kanadier Jordan Caron — nun muss er erneut operiert werden.

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Krefeld. Diese Geschichte will so gar nicht in die besinnliche Weihnachtszeit passen. Sie erzählt von einem Eishockeyprofi, der sich nach einer Handverletzung im Frühjahr im Oktober aufmachte nach Europa, und anschickte, in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für Furore zu sorgen. Sechs Tore, vier Vorlagen — zehn Punkte in acht Spielen. Solche Stürmer fallen nicht vom Himmel. Die Geschichte endet nun abrupt mit dem Saison-Aus, ehe die Spielzeit überhaupt richtig begonnen hatte. Acht Spiele nur zaubert Jordan Caron. Der Kanadier muss am Ellbogen des rechten Armes operiert werden.

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Und so verrückt die Geschichte ist, bekommt sie noch eine pikante Fußnote, als Trainer Rick Adduono und Sportdirektor Matthias Roos bei der Weihnachtsfeier mit den Club-Karten-Inhabern im Haus Kleinlosen am Mittwoch ihre Hoffnung darüber ausdrücken, mit der zu erwartenden baldigen Rückkehr von Caron ins Team die Pre-Play-offs erreichen zu können. Der Kanadier sitzt da nur fünf Meter weiter am Tisch mit seinen Kollegen Nick St. Pierre, Dragan Umicevic und Mathias Tretenes und weiß als einziger, dass es so nicht kommen wird. Erst als Adduono und Roos nachher an Carons Tisch Platz nehmen, erfahren sie die Hiobsbotschaft vom Stürmer. Er hatte sie kurz zuvor vom Arztbesuch aus Köln mitgebracht. Ross sagt: „Das ist ein harter Rückschlag für das gesamte Team. Insbesondere jedoch für Jordan selbst, der in den letzten Wochen positiv geblieben ist und hart trainiert hat. Entsprechend groß ist seine Enttäuschung über die Diagnose.“

Mehr Tragik als Carons DEL-Debüt für die Pinguine mag es kaum geben für einen, der auszieht, Neues zu entdecken. Am Montag, den 9. Oktober, geben die Pinguine die Verpflichtung Carons bekannt, zwei Tage später, am Mittwoch, trainiert er erstmals mit dem Team, am Freitag, den 13. Oktober, feiert er sein Debüt in der DEL. Die Pinguine verlieren 2:3 in Nürnberg, Caron schießt ein Tor zum 1:1-Ausgleich. Und dann passiert das Missgeschick: Caron zieht sich eine Schnittverletzung am rechten Ellbogen zu.

Die Wunde musste genäht werden, wurde täglich versorgt. Caron trainierte weiter, spielte und schoss Tore. Anfang November fällt er im Training auf den Ellbogen, ein kleiner Cut ist zu sehen. Offenbar gelangt so Schmutz in die Wunde. Vor dem Heimspiel gegen Straubing geht es Caron nicht gut, er hat Fieber, ist im Kader und auf dem Eis. Der 4:0-Sieg ist sein achtes und letztes Spiel für die Pinguine. Zwei Tage später wird er operiert, Spuren einer Entzündung müssen beseitigt werden. Die OP verläuft ohne Komplikationen, die Genesung braucht jetzt Zeit, es ist der 7. November. Ein Comeback ist für Anfang Dezember avisiert. Daraus wird nichts. Caron ist gleichwohl oft mit den Kollegen auf dem Eis, nicht im Teamtraining. Arbeitet für sich. Und weil es dann nicht richtig weiter vorangeht, folgt die nächste Untersuchung. Die Operation, vermutlich Anfang Januar, dient dazu, Probleme am Knochen zu beheben. Caron wirkt am Mittwoch nicht so, als habe er auf all dies große Lust gehabt. Aber er ist Profi.

Da ist es eher eine Fußnote, dass Verteidiger Patrick Seifert am Freitag gegen die Eisbären Berlin wieder im Team steht — nach wochenlanger Verletzungspause.