Krefeld Pinguine Jubel um Kapitän Bruggisser - Krefeld Pinguine siegen in letzter Sekunde
Krefeld · Die Pinguine besiegen in einem an Dramatik kaum zu überbietenden Spiel Tabellenführer Mannheim in letzter Sekunde.
Sieg in letzter Sekunde! Die Krefeld Pinguine schlagen die Adler Mannheim am Freitagabend mit 5:4. Kapitän Phillip Bruggisser gelingt der Siegtreffer eine Zehntelsekunde vor Spielende.
Das letzte Heimspiel des Jahres hatte alles, was ein Eishockeyspiel braucht: Tore, Emotionen, Tempo, strittige Entscheidungen und am Ende mit den Pinguinen einen glücklichen, aber verdienten Sieger.
Als die Krefelder kurz vor Spielende einen Konter fuhren, hatten viele Zuschauer die Stadionuhr im Auge und schrien „Schieß“, doch Bruggisser wartete bis zum allerletzten Moment, brachte den Puck vor das Tor und von der Kufe des Adler-Stürmers Ben Smith sprang die Scheibe ins Netz. Nachdem die Schiedsrichter kontrolliert hatten, dass der Puck die Linie auch wirklich vor der Schlusssirene überquert hatte, kannte der Jubel auf dem Eis und auf den Rängen keine Grenzen.
Schrecksekunde für Daniel Pietta nach 30 Sekunden Spielzeit
Die Pinguine hatten um den Einsatz ihres Spielers Daniel Pietta gebangt. Er hatte sich noch am Donnerstag krank abgemeldet, konnte jedoch in der Begegnung gegen den Tabellenführer auflaufen. Für Pietta begann das Spiel jedoch unglücklich. Er bekam nach 30 Sekunden einen Schuss von Martin Lefebvre ins Gesicht und musste in der Kabine erst einmal behandelt werden.
Als der Stürmer wenige Minuten später aufs Eis zurückkehrte, waren bereits drei Treffer gefallen. Die 5 869 Zuschauer konnten zuerst den ersten DEL-Treffer von Travis Ewanyk bejubeln. Der Deutsch-Kanadier verwandelte einen Bandenabpraller (5.).
Die Freude der starken Krefelder währte allerdings nicht lange. Die Mannheimer drehten innerhalb von zwei Minuten das Spiel. Brendan Mikkelson erzielte mit einem verdeckten Fernschuss den Ausgleich (9.), Smith fälschte zwei Minuten später unhaltbar zur Gästeführung ab (11.). Zum Ende des Auftaktdrittels überstanden die bravourös kämpfenden Pinguine 62 Sekunden mit zwei Spielern weniger auf dem Eis.
Im zweiten Drittel sprang der Funke vom Eis auf die Ränge über. Die beiden Teams warfen teilweise alle taktischen Vorgaben über Bord und lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. Daraus resultierte der Ausgleich der Pinguine. Der aufgerückte Verteidiger Alex Trivellato traf im Nachschuss zum 2:2.
Für Trivellato war es ebenfalls der erste Saisontreffer (28.). Costello gelang in Überzahl nach einem Abpraller von Endras die erneute Führung (34.), doch Joonas Lehtivuori – ebenfalls in Überzahl – traf zum 3:3 (38.). Volkes Seele kochte, weil die Hinausstellung zuvor gegen Martin Lefebvre höchst fragwürdig war.
Pätzold verhinderte mit Weltklasseparade den Rückstand
Im letzten Drittel agierten beide Teams etwas vorsichtiger. Dimitri Pätzold verhinderte gegen Phil Hungerecker mit einer Weltklasseparade den Rückstand (54.).
Nach einer überstandenen Strafe gegen Ewanyk gelang den Pinguinen per Konter das 4:3 durch Jacob Berglund (54.). Mannheim hatte erneut eine Antwort, Chad Kolarik traf zum 4:4-Ausgleich (57.). Doch dann kam noch der große Moment von Bruggisser in der Schlusssekunde.