Eishockey Hohenberger: Das ist sein Fahrplan
Krefeld · Vier Tage ist er jetzt im Amt, befördert zum Cheftrainer und Freitag wartet die erste Bewährungsprobe auf Herbert Hohenberger im Heimspiel der Pinguine (19.30 Uhr) gegen den ERC Freiburg. Der 54 Jahre alte Österreicher, bisher Co-Trainer des freigestellten Boris Blank, hat jetzt das alleinige Sagen.
„Ich war überrascht, dass Boris entlassen wurde. Die Zusammenarbeit mit ihm war sehr gut. Sportdirektor Peter Draisaitl, den ich seit 30 Jahren kenne und mit dem ich in Köln zusammengespielt habe und Geschäftsführer Peer Schopp haben mir mitgeteilt, dass ich interimsmäßig die Mannschaft als Cheftrainer übernehmen soll“, sagte der ehemalige Verteidiger, der bei den Pinguinen zuletzt für die Abwehrspieler und das Unterzahlspiel zuständig war.
Jetzt soll er die Pinguine möglichst schnell wieder in die Erfolgsspur bringen. Dafür will er den Zusammenhalt in der Mannschaft stärken und den Spielern neues Selbstvertrauen geben.
Wie spontan der Wechsel kam, deutet er an: „Ich musste meine private Planung für den freien Montag ändern. Meine Freundin war aus Österreich angereist, wir wollten den freien Tag in Düsseldorf verbringen und uns die Stadt ansehen. Das musste ich aber absagen, weil ich ins Büro bin, um die Trainingsplanung zu erstellen. Dienstag habe ich eine kurze Ansprache an die Mannschaft gehalten. In ihren Gesichtern war zu sehen, dass sie von der Entwicklung auch überrascht waren. Großartig etwas ändern werde ich nicht. Vielleicht versuche ich durch ein paar andere Übungen im Training neue Reize zu setzen.“ Aktuell ist Hohenberger, wie er sagt, den Tag über in der Eishalle bzw. im Büro. „Jetzt werden es noch zwei oder drei Stunden mehr, weil ich mich auch ums Überzahlspiel kümmere, das hat bisher Boris gemacht“, erklärt Hohenberger.
Für sein erstes Spiel als Cheftrainer der Pinguine hat er den Fahrplan im Kopf: „Am Donnerstag werde ich mit der Mannschaft ein Meeting abhalten, dann werden wir darüber sprechen, was möglich ist, uns über die Ziele für die vier Spiele bis zur Deutschland-Cup-Pause unterhalten. Für mich ist der Zusammenhalt in der Mannschaft das wichtigste. Die Spieler müssen sich untereinander helfen. Das geht schon los, wenn sie morgens in die Kabine kommen. Wenn sie um 13 Uhr nach Hause gehen, ist es mir egal, was sie machen.“
Entwickeln will er vor allem eine bessere Mentalität. „Da müssen wir stärker werden. Wir sind die Gejagten. Jeder will uns schlagen, auch wegen unserer tollen Halle. Da müssen wir 110 Prozent geben und dagegen halten und zeigen, wir sind die Krefeld Pinguine“. Wie lange er nun als Hauptverantwortlicher an der Bande steht, das ist noch nicht klar. „Manchmal brauchst Du als Trainer den Koffer gar nicht erst auszupacken. Ich will hier durch gutes Training, gute und erfolgreiche Spiele und eine gute Stimmung im Team meine Chance nutzen“, sagt Hohenberger.