Eishockey Krefeld Pinguine: Das ist Trainer Reid wichtig

Der Kanadier skizziert den Stand der Vorbereitung, sagt, worauf er besonders Wert legt.

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Krefeld. Locker und leger kommt Brandon Reid durch die Türe im König-Palast herein. Er trägt einen dunkelblauen Anzug, darunter ein hellfarbenes Karohemd. Der Kanadier hat sich dem Anlass entsprechend schick gemacht. Denn gerade haben die Krefeld Pinguine mit der Markthalle Krefeld in Oppum einen neuen Sponsor bekannt gegeben, Reid äußerte sich als großer Fan des Einkaufszentrum. Doch er ist der Mann für das Sportliche und darüber möchte er auch reden. Exakt vor vier Wochen leitete der Kanadier die erste Eis-Einheit als Trainer der Pinguine. Vor dem Trainingslager ab heute mit dem Turnier im niederländischen Heerenveen bis zum Sonntag zieht der Trainer ein erstes Fazit und redet . . .

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Der Trainer setzt zusammen mit seinem Stab häufig auf die Auswertung von Videomaterial. Nach jedem Spiel geht Reid einzelne Szenen durch, spricht vor allem die Details an. Seine Spielidee, die auf einem hohen Pressing mit viel Tempo basiert, gehe Tag für Tag besser auf. Beim 10:1-Sieg über Dresden beherrschte die Pinguine die neutrale Zone, liefen den Gegner früh an. Reid sagt: „Wir haben viele Puckverluste der Dresdener erzwungen und konnten so schnell umschalten.“

Die Zahlen hatte der Kanadier parat. Zwölf Powerplay-Tore in vier Spielen, eine Erfolgsquote von fast 50 Prozent. Elf der insgesamt 23 geschossenen Tore wurden in Überzahl erzielt. Gleiches gilt auch für das Unterzahl-Spiel. Mit einem Mann weniger auf dem Eis wurde in 87 Prozent der Fälle ein Gegentor vermieden. Auch in der Vorbereitung legt Reid viel Wert auf diese Zahlen. „Wir sind damit sehr zufrieden. Das Powerplay läuft besser als zunächst erwartet.“

23 Spieler wird Reid zum Turnier nach Heerenveen mitnehmen. Am Samstag kommt es zum Duell mit einer niederländischen Auswahl, der Gewinner trifft am Sonntag auf den Sieger der Spiels Bremerhaven und Düsseldorf. Philipp Kuhnekath und Mike Schmitz werden am Samstag wohl ebenso spielen wie andere Spieler, die noch nicht vollends überzeugen konnten. Gut möglich, dass einige der Top-Spieler eine Pause bekommen. Reid sagt: „Es werden die spielen, die noch ein wenig Selbstvertrauen brauchen und noch nach ihrer Rolle suchen. Das ist in der Vorbereitung wichtiger als ein Sieg.“ Für Kirill Kabanov, der im Trikot der Pinguine noch kein Tor erzielt hat, sagt Reid: „Ich mache mir bei ihm keine Sorgen. Er hatte keinen einfachen Start, aber er arbeitet unglaublich viel und gewinnt fast jeden Zweikampf.“ Am Wochenende könnte aber dennoch experimentiert werden. Reid schloss einen Wechsel in den Reihen nicht aus.

Reid baut auf Spieler, die sich nicht scheuen, auch mal dazwischen zu gehen. In Travis Ewanyk wurde ein Mann verpflichtet, der genau diese Art von Spieler widerspiegelt. „Wir wollen Hockey spielen, aber können auch anders“, sagt Reid. Keiner soll die Top-Spieler angreifen, Ewanyk ist, wenn nötig, dafür da, ein Zeichen zu setzen. Reid: „Wenn er dadurch mal ein Spiel verletzt ausfällt, dann ist das halt eben so. Du brauchst Spieler wie ihn. Das ist der Grund, warum wir einen großen Kader haben.“