Eishockey Der Kapitän verlässt die Pinguine
Krefeld · Martin Schymainski wechselt innerhalb der Deutschen Eishockey Liga – die Fans sind alles andere als begeistert
Die Wege der Krefeld Pinguine und von Kapitän und Publikumsliebling Martin Schymainski trennen sich mit sofortiger Wirkung. Bereits seit mehreren Tagen geisterte das Gerücht im Internet umher, nun hat es der Verein auf einer Pressekonferenz bestätigt. Der 35-Jährige wird den Verein auf eigenen Wunsch verlassen. Beide Parteien haben sich auf eine Auflösung des geltenden Kontrakts geeinigt. Über sein neues Team haben die Verantwortlichen keine Angaben gemacht. Gerüchten zu Folge wird sich Schymainski den Iserlohn Roosters anschließen. Hier wird er sich in den nächsten Tagen selbst zu äußern. „Die Verkündigung überlassen wir wie immer dem neuen Verein“, erklärt ein Pinguine-Sprecher.
Nächste Identifikationsfigur kehrt Krefeld den Rücken
„Martin kam in der letzten Woche auf uns zu, um uns seinen Wunsch nach einem Wechsel mitzuteilen“, bestätigt Sportdirektor Sergey Saveljev am Dienstagnachmittag. „Er möchte eine neue Herausforderung für sich suchen. Es gab zwischen uns kein böses Blut. Ganz im Gegenteil, ich habe alles versucht, um Martin bei uns zu halten. Letztlich haben sich beide Parteien darauf verständigt, den Vertrag einvernehmlich aufzulösen. Wir wünschen Martin auf seinem weiteren sportlichen Weg alles Gute“, so Saveljev weiter. Gleichzeitig räumte der 25-Jährige mit Gerüchten zu weiteren möglichen Abgängen in der Mannschaft auf. Auch zu finanziellen Problemen äußerte er sich: „Keiner unserer Spieler möchte den Klub verlassen. Wir sind finanziell intakt und stabil.“
Mit Martin Schymainski geht nach Pinguine-Rekordspieler Daniel Pietta das nächste Urgestein des zweifachen Deutschen Meisters. Der gebürtige Duisburger spielte ab 2001 für die DNL-Mannschaft des Krefelder EV. In der Saison 2004/2005 durfte er zum ersten Mal für die Pinguine auf dem Eis stehen. Nach Stationen in Straubing, Iserlohn, Augsburg und München schnürte Schymainski ab 2012 die Schlittschuhe nur noch für die Krefeld Pinguine. Nach 394 Spielen ist nun Schluss. Wie die Pinguine erklärten, habe sich Schymainski am Montag bereits von der Mannschaft verabschiedet.
In den Sozialen Medien sind die Fans nicht gerade begeistert von der Entscheidung. „Die letzte alte Krefelder Seele und Identifikationsfigur geht“, schreibt eine Userin auf Instagram. „Dann werde ich jetzt Ingolstadt und Iserlohn Fan“, so ein weiterer Fan. Bei den Iserlohn Roosters wird Schymainski auf einen alten Bekannten im Pinguine-Trikot treffen. Abwehrspieler und aktueller Kapitän der Roosters ist Torsten Ankert. Der 33-Jährige spielte im letzten Jahr noch für die Schwarz-Gelben aus Krefeld.
Neuer Kapitän mit großer DEL-Erfahrung
Trainer Igor Zakharkin erklärte am Dienstag, dass er die Entscheidung von Schymainski respektiere und jetzt schon auf das Spiel bei den Iserlohn Roosters blickt. Neuer Kapitän wird nach Angaben des 63-jährigen Russen Laurin Braun. Der viermalige Deutsche Meister mit den Eisbären Berlin verfügt wie Schymainski über eine große DEL-Erfahrung.
Aufgrund des Deutschland Cups und einer anderen Veranstaltung wird der Beginn der Vorbereitung nicht in der Yayla-Arena, sondern in Duisburg stattfinden. Allerdings ohne Boris Blank, der bis Ende des Monats ausfällt.