Eishockey Der Kampf um Torjäger Berglund

Krefeld · Beim Fan-Hearing interessiert die Pinguine-Anhänger vor allem, ob der Schwede in Krefeld bleibt. Die Chancen sind nicht rosig.

Stellten sich den Fragen der Fans (v.l.): Martin Schymainski, Sportdirektor Matthias Roos, Aufsichtsratchef Wolfgang Schulz, Trainer Brandon Reid und Moderator Kristian Peters-Lach.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Im Profisport wird die Kundenbindung über Emotionen entwickelt. Die gibt der Fan gratis vorab ein. Die Mannschaft muss dann liefern – mit sportlichem Erfolg. Stimmt die Gleichung, herrscht insgesamt gute Stimmung. Diese Gleichung geht bei den Krefeld Pinguinen in den vergangenen Jahren nicht wirklich auf. Selbst wenn Martin Schymainski gestern glaubhaft versicherte: „Ich hatte so viel Spaß wie lange nicht mehr in einer Saison. Es hat sich vieles verbessert.“ Das sagte der Publikumsliebling am Mittwoch beim Fan-Hearing und gab einen Einblick ins Innenleben der Mannschaft: „Früher hatten wir oft Grüppchen, weil nicht alle sich gleich gut verstehen. Das war in dieser Saison nicht der Fall. Wir hatten einen super Teamspirit. Leider haben wir die Schlüsselspiele in den Sand gesetzt.“

Trainer Reid: „Wir brauchen
mehr Führungserfahrung“

Trainer Brandon Reid hat die Analyse der Saison weitgehend abgeschlossen. Sein Fazit: „Das Team braucht mehr Führungserfahrung.“ Darauf müsse man bei den Zugängen den Fokus legen. Als die Mannschaft im ersten Saisondrittel es sogar auf Platz sechs schaffte, hätten zu viele begonnen, nachzudenken. Zur spieltaktischen Ausrichtung der neuen Spielzeit sagte Reid: „Wir brauchen vier komplette Reihen nicht nur drei. Und in der Verteidigung müssen die Jungs groß und schnell sein und ein gutes Spielverständnis haben.

Ob er mit seinem Top-Torjäger Jacob Berglund planen kann, bleibt offen. Der Schwede, so versicherte Aufsichtsrat Wolfgang Schulz, habe ihm versichert, wenn er in der DEL bleibt, dann seien die Pinguine erster Ansprechpartner. Gleichwohl schielt Berglund auf ein Engagement in Schweden. Sportdirektor Matthias Roos sagt: „Ich habe am Mittwoch noch mit ihm telefoniert. Aus Schweden hat er noch kein Angebot. Ihm liegt eines aus der Schweiz vor.“

Ponomarev und Wirrwarr
um Gesellschafter-Rolle

Im vergangenen Jahr nach den dritten verpassten Play-offs präsentierte Schulz mit der Verkündung der Verpflichtung von Jordan Caron ein Bonbon für die Fans. Es war dann kein wirklich erfolgreiches Engagement. Und so war Ähnliches heuer nach der vierten verpassten Play-off-Teilnahme nicht zu erwarten. Zu Zugängen sagte Schulz: „Wir müssen immer die Nadel im Heuhaufen finden. Wenn wir jemanden dann haben, machen wir auch das Geld locker, ihn zu holen.“

Zum Engagement von Mikhail Ponomarev befragt, sagte Schulz süffisant: „Herr Ponomarev ist momentan viel mit Fußball beschäftigt.“ Für ihn sei er Gesellschafter und neuer Partner für die Zukunft. Der KFC-Boss ist immer noch nicht als Gesellschafter im Handelsregister der Pinguine GmbH eingetragen, obwohl mit viel Brimborium sein Einstieg vor beinahe sieben Monaten Anfang September verkündet wurde. Eingetragen wird man erst, wenn die Summe bezahlt ist und der Vorgang durch die Instanzen gelaufen ist.

Am Ende fehlten vier Punkte
zum Erreichen des Saisonziels

Zum sportlichen Abschneiden sagte Sportdirektor Roos: „Wir haben die Play-offs nicht geschafft, weil die anderen besser waren. Sondern, weil wir einen Weg gefunden haben, Spiele zu verlieren.“ Roos‘ Plädoyer und Überzeugung der Qualität im Team, sieht er aber dadurch bestätigt, dass die Mannschaft von 14 Spielen die erst nach 60 Minuten entschieden wurden, immerhin elf gewonnen hat. Am Ende fehlten dann doch vier Punkte zum Saisonziel.