Eishockey So lief die Saison für die Pinguine-Stürmer
Im Angriff lief es bei den Krefeldern in der vergangenen Saison gut. Die erste Hälfte der Stürmer im Einzel-Fazit:
Bei der Betrachtung der geschossenen Tore lagen die Krefeld Pinguine in der vergangenen Saison im Soll. 134 Treffer erzielten Pietta & Co – so viele wie kein anderer Club aus Nordrhein-Westfalen und Platz zehn innerhalb der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Hauptverantwortlich für Tore sind die Stürmer, auf die wir heute und in einer der nächsten Ausgaben in einer zweiteiligen Analyse genauer schauen.
Chad Costello (52 Spiele, 20 Tore, 34 Vorlagen, 124 Schüsse, 21:06 Minuten/Spiel)
Sechs Jahre, nachdem Adam Courchaine im Trikot der Pinguine DEL-Topscorer war, verpasste Costello diesen Titel hauchdünn. Am letzten Spieltag wurde er noch von Wayne Simpson (Ingolstadt) abgefangen. Costello leistete sich eine Durststrecke, die ihn um diese Auszeichnung brachte. Zwischen dem 20. Dezember und dem 17. Januar war der Stürmer in neun von zehn Spielen an keinem Treffer beteiligt. Insgesamt konnte sich der 33-Jährige in seinem zweiten Krefelder Jahr steigern. Nach 52 Punkten im Vorjahr landete der US-Amerikaner in dieser Saison sogar bei 54 Zählern. Erwähnenswert ist ebenfalls, dass er in beiden Jahren kein einziges Spiel verpasste.
Daniel Pietta (51, 18, 31, 157, 21:22)
Mit 18 Treffern gelang Pietta eine neue persönliche Bestleistung. Besonders der 1. Dezember wird dem 33-Jährigen in besonderer Erinnerung geblieben sein. Beim 6:4-Sieg in Schwenningen gelangen Pietta gleich vier Treffer. Auch in dieser Spielzeit war er erneut der wichtigste Stürmer im Kader der Schwarz-Gelben. Kein anderer Angreifer spielte mehr Bullys und schoss häufiger auf das gegnerische Tor. Immerhin in Unterzahl wurde er von Brandon Reid und Pierre Beaulieu mit nur durchschnittlich 56 Sekunden pro Spiel in diesem Jahr häufiger geschont.
Grant Besse (48, 20, 16, 117, 18:38)
Vor der Saison gab Besse für sich selbst das Ziel aus, 20 Treffer erzielen zu wollen. Genau diese Marke erreichte er auch. Vier Spiele verpasste er mit einer Gehirnerschütterung, nachdem Marcel Müller ihn mit einem Check gegen den Kopf außer Gefecht gesetzt hatte. Schnelligkeit und ein guter Schuss zeichnen den 25-Jährigen aus, der sich dadurch schnell in die Herzen der KEV-Fans spielte und die darauf hoffen, ihn auch in der nächsten Spielzeit noch im Krefelder Trikot zu sehen.
Vinny Saponari (50, 8, 23, 103, 20:08)
Der deutsche Pass macht Saponari für die Pinguine und auch für andere Vereine interessant. Mit 31 Punkten gehört er zu den besseren Scorern, die keine Ausländerlizenz benötigen. Saponari spielte häufig an der Seite von Pietta und Costello. Insbesondere in Überzahl war dies zu Saisonbeginn sehr effektiv, sodass der 30-Jährige seine Ausbeute aus dem Vorjahr (neun Tore und neun Vorlagen) deutlich verbessern konnte. Die Pinguine würden ihn gerne halten, doch Saponari liegen finanziell lukrativere Angebote vor.
Laurin Braun (48, 12, 12, 75, 15:28)
Im zweiten Jahr hintereinander haben die Pinguine einen Stürmer verpflichtet, der in der Saison zuvor beim ERC Ingolstadt nicht zurechtkam. Nach Jacob Berglund schlug auch Braun bei den Schwarz-Gelben ein. Zwölf Tore waren für den 29-Jährigen ein persönlicher Rekord in der DEL, den er allerdings auch mit einer hohen Schussquote erreicht hat. Sollte Braun nicht mehr Eiszeit in Überzahl erhalten scheint eine Wiederholung dieser Werte eher unwahrscheinlich. Braun überzeugte zusätzlich durch seinen Einsatz, so dass die Pinguine mit einer Vertragsverlängerung nichts falsch machen würden.
Justin Hodgman (33, 2, 14, 35, 14:54)
Ein fitter Hodgman ist für fast jeden DEL-Verein eine Verstärkung, doch genau das ist das Problem des 31-Jährigen. Immer wieder fiel der Kanadier aus, kam nur zu 33 Einsätzen. Auf dem Eis ging er häufig Zweikämpfen aus dem Weg, harte Defensivarbeit fand beim Center kaum statt. Gelegentlich blitzte sein Talent auf, jedoch sind nur zwei Treffer eine magere Ausbeute für den Mittelstürmer der zweiten Reihe. Die Pinguine werden nach Ersatz für Hodgman suchen müssen.
Jacob Lagacé (49, 6, 10, 80, 15:31)
Lagacé ist eine weitere Enttäuschung der Lizenz-Stürmer. Warum der 30-Jährige sich in der DEL nicht zurechtfand, ist auch nach der Saison nur schwerlich erklärbar. Seit 2014 spielt Lagacé in Europa. Zwar hat er auch in schwächeren Ligen gespielt (Norwegen, zweite schwedische Liga), doch selbst in der schwedischen Top-Liga verbuchte der Kanadier in drei Jahren mehr Torbeteiligungen als in der vermeintlich schwächeren DEL. Als Konsequenz spielte Lagacé seit Oktober mehr Unterzahl als Überzahl.