Eishockey Pinguine: Stichtag 31. März nicht zu halten
Krefeld · Der DEL-Klub sucht weiter nach neuen Gesellschaftern. Gerald Wagener erklärt sich.
Lange Zeit hielten die Verantwortlichen der Krefeld Pinguine am 31. März als Tag der Entscheidung fest. An diesem Tag sollte die neue Gesellschafterstruktur endlich stehen. Doch das Vorhaben ist fehlgeschlagen. Wie Sportdirektor und Geschäftsführer Matthias Roos am Dienstag gegenüber unserer Redaktion bestätigte, konnte bis dato noch keine Einigung erzielt werden. Zu groß sind die wirtschaftlichen Unsicherheiten im Zuge der Corona-Krise. „Der Stand der Dinge ist, dass es noch nichts zu vermelden gibt. Wir haben es noch nicht geschafft, eine Gesellschafterstruktur zu schaffen, die für die Krefeld Pinguine zukunftsfähig ist“, sagt Roos, der zusammen mit den vorhandenen Gesellschaftern sowie potenziellen Geldgebern aber weiterhin in einem engen Austausch steht. „Wir reden täglich miteinander und schauen jetzt von Tag zu Tag.“
Aufgrund der Corona-Krise hatte zuletzt ein Investor seinen Rückzug erklärt und ließ die Übernahme der Anteile von Dirk Wellen und Wolfgang Schulz, den beiden derzeitigen Hauptgesellschaftern, platzen. Auch der Krefelder Unternehmer Gerald Wagener sitzt seit einigen Tagen wohl nicht mehr im Rettungsboot. Wagener selber äußerte sich auf seiner Facebook-Seite über die öffentliche Diskussion zu seinem Engagement bei den Krefeld Pinguinen: „Ich bemühe mich seit Oktober, den KEV in der Sache zu unterstützen. Die Zusammenarbeit mit Matthias Roos war immer sachlich und gut, auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren, welche Maßnahmen richtig sind. Die Zusammenarbeit mit Dirk Wellen und Wolfgang Schulz war ebenso jederzeit angenehm und professionell.“
Nun liege es laut Wagener aber in der Natur der Sache, „dass es in Prozessen unterschiedliche Bewertungen zu einzelnen Sachverhalten gibt. Dies heißt ausdrücklich nicht, dass nicht auch beide Standpunkte zu vertreten sind. Selbstverständlich sind die Gesellschafter der Pinguine Herren des Verfahrens. Sie tragen die Verantwortung, es ist ihre Gesellschaft, und es ist zu respektieren, was sie entscheiden. Vice versa sollte mir zugestanden sein, vor allem wenn ich nicht nur über eigenes Geld entscheide, eine abweichende Meinung vertreten zu dürfen“, so Wagener. Ein Zwang bestehe für beide Seiten laut dem Krefelder Unternehmer nicht, eine wirtschaftliche Vereinbarung miteinander einzugehen.
Bleibt die Frage, wer jetzt das Geldloch der Pinguine, die laut Roos nach dem Rückzug von Energy Consulting Europe weiterhin Altlasten in Höhe von rund einer Million Euro haben, stopfen wird und die Pinguine in die Zukunft führen kann.