Krefeld Pinguine Was für und was gegen Beaulieu als Cheftrainer spricht

Krefeld · Nach dem Abschluss der DEL-Saison stehen bei den Krefeld Pinguinen personelle Fragen im Vordergrund. Besonders geht es darum, wer nächste Saison Cheftrainer sein soll.

Unter der Leitung von Trainer Pierre Beaulieu bestritten die Pinguine 26 Partien und holten 28 Punkte. Bei seinem Vorgänger Brandon Reid waren es 24 Zähler in ebenfalls 26 Spielen.

Foto: samla.de

Das Ende der regulären Saison läutet bei den Krefeld Pinguinen gleich die Vorbereitung auf die kommende Spielzeit ein. Die Playoffs in der Deutsche Eishockey-Liga (DEL) wurden wieder einmal verpasst, personell wird es wie auch in den vergangenen Jahren eine Rotation geben. Während die Gespräche mit den Spielern schon seit der Rettung vor einigen Wochen auf Hochtouren laufen, stellt sich auch die Frage, wer im September hinter der Bande steht.

Nach der Entlassung von Brandon Reid übernahm Pierre Beaulieu in Alleinverantwortung den Posten des Cheftrainers. Unter der Leitung der beiden spielten die Pinguine jeweils 26 Saisonspiele. Die Bilanz: Reid holte 24 Punkte, Beaulieu 28. Rechnet man den Punkteschnitt bei beiden Trainern hoch, so hätten die Krefelder so oder so die Playoffs klar verpasst. Sportdirektor Matthias Roos machte schon vergangene Woche deutlich, dass die Pinguine in der kommenden Saison wieder auf ein Trainerduo bauen werden. Ob und in welcher Funktion Beaulieu tätig sein wird, ist allerdings noch offen.

Nach der 1:4-Niederlage gegen München am Sonntag sagte der Kanadier selber: „In der kommenden Woche werde ich mit den Spielern noch Einzelgespräche führen, mit meiner Frau zusammen werde ich meinen Akku auch erst einmal wieder aufladen müssen, es war eine anstrengende Zeit. Aber wir müssen auch einen Plan für den Verein finden. Auch wie es mit mir weitergeht, ich muss überlegen, was ich möchte und was möglich ist.“

Überraschungsmoment wieder besser genutzt

Roos gab auf Nachfrage an, dass er mit der Arbeit von Beaulieu zufrieden sei. Er sagt: „Es ist durchaus vorstellbar, dass Pierre Headcoach bleibt. Es stehen derzeit die Einzelgespräche mit den Spielern im Fokus. Wir werden uns in den nächsten Wochen aber in Ruhe austauschen.“ Für Beaulieu spricht in erster Linie das verbesserte Unterzahlspiel. Während die Pinguine unter Reid noch das mit Abstand schlechteste Unterzahlspiel der Liga hatten, schaffte Beaulieu eine Wende. In 90 Situationen kassierten das Team unter der Leitung von Reid 26 Gegentore, unter Beaulieu nur 15.

Offensiv profitierten die Pinguine am Anfang der Saison noch von einer überdurchschnittlichen Chancenauswertung, die anschließend unter Beaulieu wieder negativer wurde. Eine Trefferquote von 8,2 Prozent bei 744 abgegebenen Schüssen bedeutet nur Platz 12 in der Liga.

Dennoch sah Roos unter Beaulieu auch Veränderungen im Offensivspiel: „Uns ist es gelungen, den Überraschungsmoment wieder besser zu nutzen. Wir haben zuvor viele Querpässe gespielt unter Pierre wurde dann aber ein größerer Fokus auf das schnelle Umschaltspiel gelegt. Das war auch nötig, weil es in der Liga schwer ist, ein Tor zu erzielen, wenn man der Defensive Zeit gibt, kompakt zu stehen.“

Um jene schnelle Umschaltmomente zu nutzen, ließ Beaulieu aber auch teilweise sehr luftig verteidigen. Unter seiner Leitung feuerten die Gegner insgesamt 985 Schüsse auf das Tor – Ligahöchstwert. Die Fangquote war dabei mit 92,39 Prozent die zweitbeste der Liga und unterstreicht die starken Vorstellungen der beiden Torhüter um Jussi Rynnäs und Oskar Östlund. Auf Dauer dürfte das aber keine gewinnbringende Taktik sein. Und so verabschieden sich die Pinguine letztendlich mit sechs Niederlagen in Folge in die Sommerpause.