Eishockey Pinguine setzen auf Bull und Valitov

Krefeld · Die Krefeld Pinguine verstärken sich mit einem Verteidiger aus Norwegen.

Christian Bull war 2018 norwegischer Meister mit Storhamar und wagt jetzt den Sprung in die Deutsche Eishockey Liga. Der 23-Jährige ist auch aktueller Nationalspieler seines Landes.

Foto: Nein/Krefeld Pinguine

Die Krefeld Pinguine treiben ihre Personalplanungen weiter voran. Wie der Verein am Mittwoch bekanntgab, wurde für die Defensive der Norweger Christian Bull verpflichtet. Der 24-Jährige war bislang für Lillehammer und Storhamar in der norwegischen ersten Liga aktiv.

Nach regelmäßiger Playoff-Teilnahme, holte Bull mit Storhamar im Jahr 2018 die norwegische Meisterschaft. Der Linksschütze kam in der Liga gesamt bei 215 Spielen zum Einsatz und verbuchte dabei 23 Tore und 40 Vorlagen. Nach neun Jahren in der norwegischen Liga wird Bull in Krefeld erstmals für einen Verein in der Deutsche Eishockey Liga zum Einsatz kommen.

„Ich habe bei den Krefeld Pinguinen unterschrieben, weil ich Teil von etwas Gutem sein will. Dieses neue Kapitel in Krefeld ist ein spannendes Projekt, bei dem ich zeigen möchte was ich kann. Der Wechsel in die DEL ist eine große Chance für mich, um mich, auf und abseits des Eises, zu entwickeln. Wenn man sich über den Club informiert, hört man viel über die Fans und ich freue mich darauf, Tag ein Tag aus vor den Pinguine-Fans zu spielen. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg der Vorbereitung und ich kann den Saisonstart kaum erwarten“, so Bull.

Bull bestritt bereits in jungen Jahren 121 Spiele für Jugendmannschaften der norwegischen Liga und überzeugte mit 94 Punkten (34 Tore, 60 Vorlagen). Internationale Erfahrung sammelte Bull durch Teilnahmen an Weltmeisterschaften und 14 Spielen in der Champions Hockey League.

Mit der Verpflichtung des Norwegers nimmt der Kader der Pinguine in der Defensive Struktur an. Neben Bull stehen mit Alex Trivellato, Torsten Ankert, Mike Schmitz und Tom Bappert vier weitere Defensivspieler bei den Schwarz-Gelben unter Vertrag. Bleibt mindestens noch eine Planstelle für einen Importspieler offen.

20-Jähriger hat bereits
34 KHL-Spiele absolviert

Die Anzeichen verdichten sich, dass es sich dabei um Daniil Valitov handelt. Der 20-Jährige spielte in den vergangenen beiden Jahren bereits in der KHL für Avtomobilist Yekaterienburg (34 Partien). Der Rechtsschütze könnte neuer Reihenpartner von Alex Trivellato werden. Torsten Ankert würde dann zusammen mit Christian Bull auflaufen. Nach aktuellem Stand würde das Duo Bappert/Schmitz dann die dritte Abwehrformation bilden.

Gleichzeitig ist damit auch klar, dass Garrett Noonan, dessen Rückennummer 77 intern bereits an Tom Bappert vergeben wurde, keine Zukunft mehr bei den Pinguinen hat. Der Abschied ist beschlossene Sache. „Wir haben nicht die Absicht, mit ihm in die Zukunft zu gehen“, teilt Roger Nicholas, Sportlicher Leiter und Geschäftsführer der Pinguine, mit.

Anders stelle sich aber die Situation bei Philip Riefers dar. Der Stürmer, der auch Verteidiger spielen kann und in den vergangenen beiden Spielzeit auf 102 DEL-Partien für die Pinguine kommt, befinde sich noch in Gesprächen mit den Schwarz-Gelben. „Es kann in beide Richtungen gehen. Die sportliche Perspektive muss natürlich für beide Seiten stimmen“, sagt Riefers. Nicholas und sein Berater Sergej Saveljevs zweifeln wohl an Riefers Tauglichkeit für den zukünftigen Eishockeystil von Neu-Trainer Glen Hanlon, der auf Hochgeschwindigkeit auf dem Eis setzen will. Die Zeichen stehen nach Informationen unserer Redaktion bei Riefers deshalb wohl eher auf Abschied.

Spieler wie Bull würden laut Nicholas besser in Hanlons System passen. Der Sportliche Leiter der Krefeld Pinguine sagt über den norwegischen Verteidiger: „Es ist effektiv, bringt Geschwindigkeit und Kraft mit und sieht das Spiel klar vor sich.“ Ein Offensivverteidiger ist Bull aber bei weitem nicht. Ohne einen offensivstarken Defensivspieler, der im Powerplay an der Blauen Linie für Torgefahr sorgen kann, dürfte es schwierig werden bei eigener Überzahl.