Eishockey Krefeld Pinguine: Roos wartet auf Ponomarevs Anruf

Krefeld · Möglichst bis Donnerstag soll Klarheit zur Zukunft des DEL-Klubs herrschen. Der Ball liegt bei Energy Consulting.

Geschäftsführer Matthias Roos sucht weiter nach Lösungen, um die Insolvenz der Krefeld Pinguine abzuwenden.

Foto: Ja/Samla

Die Krefeld Pinguine suchen auch am Tag nach der außerordentlichen Gesellschafterversammlung weiter nach einer Lösung für die Abwendung der drohenden Zahlungsunfähigkeit. Oder besser gesagt: Das Warten geht auch im Jahr 2020 weiter. Nachdem die Verhandlungspartner am Dienstagabend auseinander gegangenen waren, blieb die Ungewissheit, wie die seit Monaten andauernden Verhandlungen noch in dieser Woche in einer einvernehmlichen Lösung enden könnten. Der Ball liegt bei Energy Consulting. „Wir warten auf eine Antwort von Dr. Peters“, sagt Geschäftsführer Matthias Roos.

Der Jurist Dr. Wolfgang Peters vertritt die Interessen von Energy Consulting seit mehreren Wochen im Rahmen der Verhandlungen mit den Pinguinen um einen möglichen Verkauf der Gesellschafteranteile des Unternehmens, für das KFC-Präsident Mikhail Ponomarev bis Mitte Oktober als Geschäftsführer fungierte.

Zwei Optionen: Mit oder ohne Energy Consulting in Zukunft

Seit Herbst vergangenen Jahres ist Alexander Godovikov Geschäftsführer der EC. Im Hintergrund ist Ponomarev aber dennoch weiterhin an den Gesprächen beteiligt, soll am Dienstagabend mit Wolfgang Peters in der Sitzung in Kontakt gestanden haben und sich über den Stand der Verhandlungen informiert haben. Seitdem habe es zwischen den Pinguinen und Energy Consulting aber keinen weiteren Austausch gegeben. Bei den beiden „Zukunftsstrategien“ zur Rettung der Pinguine soll es nach WZ-Informationen schlichtweg zwei Optionen geben: Mit und ohne Energy Consulting. Weitere Details ließen sich die Verantwortlichen am Mittwoch nicht entlocken.

Zu wichtig sind die kommenden Stunden, in denen Matthias Roos ein Signal erhalten muss, ob eine der beiden Möglichkeiten zur Abwendung einer Insolvenz umgesetzt werden können. Noch in dieser Woche soll der Gang zum Notar erfolgen. Geschieht dies nicht, droht Anfang kommender Woche die Zahlungsunfähigkeit beim DEL-Meister von 2003. Rund 400 000 Euro beträgt das Finanzloch der Schwarz-Gelben, die auf Kulanz bei den zu bezahlenden Unternehmen, Genossenschaften und Kassen hoffen. Viel Spielraum gibt es aber nicht mehr.

Zuschauerschwund führt zu weniger Einnahmen im Januar

Zu dürftig waren in den vergangenen Wochen auch die Zuschauerzahlen, um ein größeres Finanzpolster zu haben. Insbesondere die Partien gegen Mannheim (3676 Zuschauer) und Schwenningen (3847) waren unterdurchschnittlich gut besucht. Angepeilte Zusatzeinnahmen im fünfstelligen Bereich blieben aus. Aktuell liegen die Pinguine mit im Schnitt 4689 Fans pro Partie auf Rang neun der Zuschauertabelle in der Deutschen Eishockey Liga nach 19 gespielten Partien. Insgesamt besuchten 89 096 Menschen die Heimspiele der Pinguine.