Lizenz zum Weiterkämpfen

Die Pinguine haben strenge Auflagen bekommen. Sie müssen jeden Monat ihre Finanzen offenlegen.

Krefeld. Das Hauptziel ist erreicht: Die Krefeld Pinguine haben gestern die Lizenz zum Spie-lbetrieb in der Deutschen Eishockeyliga (DEL) erhalten. Das ist die gute Nachricht für die Stadt Krefeld. Die schlechte: Diese Lizenz ist angesichts der wirtschaftlichen und strukturellen Probleme im Eishockey und beim Krefelder Eishockey-Verein nicht viel mehr als nur die Lizenz zum Weiterkämpfen um das Überleben.

Das bestätigte auch Pinguine-Aufsichtsratschef Wilfrid Fabel - und fühlte sich nach eigenem Bekunden dennoch deutlich besser als vorher: "Die Lizenz war für uns extrem wichtig, denn ohne diese Gewissheit waren alle Gespräche viel schwieriger, weil es eben diesen Vorbehalt gab. Dieses Fragezeichen haben wir weg bekommen."

Allerdings verknüpfte die DEL-Führung die Erteilung der Lizenz mit einer Reihe von Auflagen, "die wir hoffen, erfüllen zu können", so Fabel vielsagend. Die Pinguine müssen nun unter anderem den monatliche Finanzstatus sowie eine monatliche Liquiditätsplanung vorlegen.

Ob auch die DEL-Vorhaben umgesetzt wurden, nach denen ligaweit die Klubgesellschafter zu einem sofortigen Ausgleich eines Liquiditätsloches verpflichtet werden sollten, war von Fabel und anderen gestern nicht zu erfahren. Allerdings erscheint eines deutlich: Dass in diesem Sommer mehr als die halbe Liga vor dem wirtschaftlichen Kollaps stand, will die DEL künftig durch ein rigideres Finanz-Controlling verhindern.

Mit der Lizenz in der Hand und dem DEL-Sparkommissar über den Konten sehen sich die Pinguine einer Vielzahl von Aufgaben gegenüber. Die angekündigte "Blutauffrischung" durch neue Gesellschafter wurde in dieser Woche bis nach der Lizenzentscheidung verschoben.

Das monatelange Wechselspiel um die Vertragsverlängerung von Kapitän Herberts Vasiljevs soll nun vom Tisch kommen. Fabel: "Wir können jetzt sein Angebot annehmen." Wie viel Luft aber nach den DEL-Auflagen im Etat noch für weitere Verpflichtungen bleibt, müsse nun ermittelt werden. "Wir sind aber doch schon ziemlich komplett."

Allerdings stehen hinter den Langzeitverletzten Abwehr-Routiniers Dusan Milo (Kreuzband) und Richard Pavlikovsky (Verschleiß an Hüfte) große Fragezeichen.

Und dann gibt es noch Baustellen wie das Problem mit der Arbeitserlaubnis von Trainer Rick Adduono (die WZ berichtete exklusiv), Mietkonditionen und Zusammenarbeit König-Palast, Hauptsponsor, neue Organisationsstrukturen.