Pinguine: Fans stellen Standort-Frage

Gewinner des Abendessens mit Daniel Pietta und Martin Schymainski schneiden unbequeme Themen an.

Foto: Jochmann

Krefeld. Ines Krebs und Miriam Jansen sitzen etwas unruhig auf ihren Stühlen in der Krefelder Gastronomie Nordbahnhof. Diese ist am Mittwochabend zur besten Essenszeit gut gefüllt. Einzig die beiden Herren, die hier mit der Kommunalbeamtin und der Auszubildenden verabredet sind, lassen noch auf sich warten. Derweil überlegen sich die beiden Frauen bereits, dass sie ihren Essensgästen ein paar kritische Fragen stellen werden. In diesem Moment kommen Daniel Pietta und Martin Schymainski pünktlich um 19 Uhr herein, begrüßen ihre Fans höflich, um sich kurz danach an den Holztisch zu ihnen zu setzen.

Ines Krebs hatte beim Heimspiel des KEV gegen Berlin bei einem Gewinnspiel ein Abendessen mit den Pinguine-Spielern gewonnen. „Es haben mir viele zu diesem Hauptgewinn gratuliert“, so Krebs, die zweieinhalb Stunden später ebenso wie Miriam Jansen, eine Freundin ihrer Tochter, festhalten wird, dass der Abend etwas ganz Besonderes war. Doch wie geht man eigentlich so ein Gespräch während des Essens mit zwei Profisportlern an? Natürlich wird zuerst — was auch dem Sponsor des Gewinnspiels geschuldet ist — eine Runde Bier bestellt. Und dann geht’s ans Eingemachte. Von Sambafahrten über Essensgewohnheiten bis hin zur Freundschaft zwischen Daniel Pietta und Martin Schymainski — auf jede Frage gibt es für die beiden Fans eine ausführliche Antwort.

„Daniel hat sich damals dafür eingesetzt, dass ich zurück nach Krefeld komme“, sagt Schymainski. In Sachen Ernährungsplan erhalten die Fans die Information, dass beide Spieler sich erst seit zwei Jahren wirklich gesund ernähren. „Nicht, dass wir vorher ungesund gelebt hätten, aber jetzt achten wir schon mehr darauf, einen Ernährungsplan gibt es aber nicht“, sagt Schymainski, der ebenso wie Pietta Steak zum Abendessen bestellt.

Eine wirkliche Diskussion setzt ein, als Ines Krebs die Spieler mit der Frage nach der Zukunft des DEL-Standorts Krefeld konfrontiert. „Bei uns ist das kein wirkliches Thema, wir müssen schauen, dass wir unsere Spiele gewinnen und die Play-offs erreichen, um den Rest müssen sich andere kümmern“, sagt Pietta, der die Sorge der Fans trotzdem nachvollziehen kann.

„Ich bin froh, diese Aussage mal aus dem Mund eines Spielers zu hören“, sagt Ines Krebs, die darauf verweist, dass die schwankenden Leistungen in der Fanszene zum Teil mit der offenen Zukunft des DEL-Standorts Krefeld in Verbindung gebracht werden. Nach dem ernsten Thema geht es nach dem Essen wieder fröhlich zu. Gegen 22 Uhr verlassen die Pinguine-Fans den Nordbahnhof — nach einem für sie „offenen, ehrlichen und vor allem lustigen Abend“.