Pinguine: Geschäftsführer Wolfgang Schäfer tritt zurück
Der Geschäftsführer des Krefelder DEL-Clubs hat am Freitag mit sofortiger Wirkung alle Ämter niedergelegt.
Krefeld. Die Bombe platze Freitagnachmittag: Der Geschäftsführer der Krefeld Pinguine, Wolfgang Schäfer, ist mit sofortiger Wirkung von allen seinen Funktionen zurückgetreten. Das teilte der 61-Jährige am Freitagmittag dem Aufsichtsrat in einem Fax mit. Schäfer war seit 1999 als Finanzexperte und "Pfennigfuchser" für das Profi-Eishockey in der Seidenstadt (zunächst beim Krefelder EV, später bei der Nachfolgegesellschaft, den Pinguinen) tätig.
In den zurückliegenden Monaten sah sich Schäfer erbitterten Angriffen von Ex-Aufsichtsratschef Wolfgang Schulz ausgesetzt. Schulz hatte ultimativ seine Ablösung gefordert. "Es fehlte zuletzt die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in diesen schwierigen Zeiten für den Verein. Deshalb war dieser Schritt unausweichlich", sagte Schäfer im Gespräch mit der WZ.
Gesundheitlich wirkte Schäfer zuletzt angeschlagen. Fehlende Wertschätzung und Unterstützung schlugen ihm auch aus weiten Kreisen der Gesellschafter entgegen.
Für die Pinguine bedeutet der Rücktritt einen herben Schlag im Bemühen, den Verein auf sichere Füße zu stellen. Der zurückgetretene Geschäftsführer hatte sich in den vergangenen 16Jahren einen guten Namen in der gesamten Eishockeyszene erworben und gilt bei den Sponsoren als solider und zuverlässiger Partner in Finanzdingen - ein Nimbus, den sich in der für seine chaotischen Finanzdiskussionen bekannten Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nicht viele erarbeitet haben.
Mit dem Rücktritt dürften weitere Spekulationen über die sehr angespannte Finanzlage der Pinguine aufkommen. Schäfer war am Mittwoch aus einem dreiwöchigen Urlaub zurückgekehrt. Dass er zwei Tage später mit sofortiger Wirkung von allen Funktionen zurücktritt, lässt zumindest Raum für Spekulationen. Aufsichtsratsvorsitzender Wilfrid Fabel, der nach dem Schäfer-Rücktritt nun zeichnungs- und entscheidungsberechtigt für die Pinguine ist, war in seinem Urlaub auf Langeroog nicht zu erreichen. Dass sich Wolfgang Schäfer am Freittag vom sportlichen Berater Rüdiger Noack, Trainer Rick Adduono, Co-Trainer Reemt Pyka und Kapitän Herberts Vasiljevs verabschiedete, ist bezeichnend. Da auch die langjährige Geschäftssstellenmitarbeiterin Anne Ferrand die Pinguine zum 30. August verlassen wird, bleibt vom Orga-Team nur noch eine Halbtagskraft.
Sportlich geht es für die Pinguine am Samstag um 18 Uhr in der Köln-Arena 2 gegen die Kölner Haie weiter. Dabei können die Pinguine auf den vollen Kader zurückgreifen. Auch Zugang Justin Kelly, der wegen Leistenproblemen im Training pausierte, soll spielen. Am Sonntag findet um 12 Uhr das Spiel um Platz drei und um 16 Uhr das Finale statt.
In den Hintergrund rückte durch den Rücktritt am Freitag die Vorstellung der neu gestalteten Internetseite der Pinguine.