Pinguine: Halb Europa wundert sich über Krefeld

Peinliche Kommunikationspanne bei den Pinguinen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Hinter den Krefeld Pinguinen liegt eine peinliche Kommunikationspanne, die den Eishockey-Klub noch unangenehm und möglicherweise sogar teuer zu stehen kommt.

Was ist geschehen? Am Mittwoch vergangener Woche hatte KEV-Pressesprecher André Schicks für Freitag die Veröffentlichung des Spielplans der Champions Hockey League (CHL) angekündigt. Weil es aber noch Redebedarf bei einigen Vereinen und TV-Sendern gab, wurde die Veröffentlichung auf Mittwoch dieser Woche verschoben. Schicks teilte dies am Freitag Abend auch der WZ mit. Aufsichtsratsboss Wolfgang Schulz allerdings hatte nichts Besseres zu tun, als ausgewählten Medien die Termine trotzdem mitzuteilen, die sich natürlich via Internet schnell in ganz Europa verbreiteten.

Die Reaktion der DEL als hiesiger Abwicklungspartner der CHL ließ nicht lange auf sich warten. Die Kritik muss harsch ausgefallen sein, war zu vernehmen. Denn selbst bei einer Löschung des Artikels aus dem Internet ist es naiv zu glauben, die Information über die veröffentlichten Spieltermine würde nicht die drei gegnerischen Mannschaften in Skandinavien erreichen. Der Ärger der Medien in den Ländern, insbesondere der übertragenden TV-Sender, ist vorprogrammiert. Welche Konsequenzen den Pinguinen nun drohen, wurde zwar von der Liga nicht mitgeteilt, aber dass es welche geben wird, dürfte feststehen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Schulz in Sachen Kommunikation Alleingänge betreibt und den vereinseigenen Pressesprecher im Regen stehenlässt. Dass er mit seinem barschen Imperator-Gehabe — getreu dem Motto „wer die Musik bestellt, darf auch entscheiden, was berichtet wird“ — mehr Schaden anrichtet als Nutzen stiftet, ist ihm zwar mehr als einmal von verschiedenen Seiten gesagt worden, geändert hat sich allerdings nie etwas.

Allen Beteiligten würde es helfen, wenn sich der Aufsichtsratschef den Pressesprecher einspart und selber sämtliche Öffentlichkeitsarbeit übernimmt. Dann weiß wenigstens jede Seite, woran sie ist, zum Beispiel auch André Schicks, der stets als Prellbock herhalten muss.

Die Macht, auch die Außenkommunikation zu übernehmen, hätte Schulz. Schließlich läuft schon heute fast jede wesentliche Entscheidung des Geschäftsführers Robert Haake oder Teile der Finanzbuchhaltung über den Schreibtisch des Hauptgesellschafters.