Pinguine: Zweite Liga als Sprungbrett

Die Pinguine haben Stürmer Norman Hauner verpflichtet. Fuß fasste er in der DEL 2.

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Krefeld. Der Eishockey-Zweitligist Starbulls Rosenheim entwickelt sich zum Einkaufsladen der Pinguine: Der Krefelder Erstligist nahm gestern nach Verteidiger Robin Weihager in Stürmer Norman Hauner den zweiten Spieler des Zweiten der DEL 2-Hauptrunde und Halbfinalisten unter Vertrag (die WZ berichtete gestern von der bevorstehenden Vertragsunterzeichnung). „Die Pinguine sind ein Traditionsverein mit tollen Fans. Ich glaube, zu diesem Verein zu passen und möchte hier den nächsten Schritt in meiner Karriere gehen“, sagte der 22-Jährige, der einen Vertrag bis 2015 mit Option für eine weiteres Jahr erhielt.

Geboren in Hückeswagen bei Köln, wurde er in der Jugend des Kölner EC ausgebildet. Mit 17 Jahren gab er sein DEL-Debüt bei den Haien und bestritt 80 DEL-Spiele (sechs Tore). In den Nachwuchs-Nationalmannschaften schaffte er 2009 mit der U 20 den Aufstieg in die A-Gruppe, war 2010 sogar Topscorer dieses Teams vor namhaften Nachwuchsspielern wie Marcel Noebels oder Tom Kühnhackl.

Doch es folgte ein kleiner Karriereknick, Hauner konnte sich in Köln nicht endgültig durchsetzen. „Ich hatte gedacht, ich hätte es schon geschafft, wurde aber ziemlich schnell auf den Boden der Tatsachen geholt“, sagt der Rheinländer selbstkritisch.

Es folgte ein halbes Jahr in Duisburg, mit denen er es bis ins Oberliga-Finale schaffte, und die beiden Jahre in Rosenheim — Schritte zurück, die der Neu-Pinguin nicht missen will. „Schon das halbe Jahr in Duisburg hat mir sehr geholfen. Die zwei Jahre in Rosenheim waren fantastisch. Die Zeit nach Köln ist ziemlich optimal gelaufen, die Wechsel haben mir sehr geholfen“, sagt Hauner, der nach einem Urlaub in der Türkei ab dem 12. Mai auch das Sommertraining in Krefeld mitmachen wird.

Auch Rüdiger Noack, der Sportliche Berater der Pinguine, war der Schritt des Stürmers zurück in die unteren Ligen richtig. „Für die persönliche Erziehung und sportlichen Entwicklung eines jungen Spielers ist es besser, sich von unten nach oben zu arbeiten, als von oben nach unten. Die Zeit, einen guten deutschen jungen Spieler Schritt für Schritt zu entwickeln, nimmt sich kaum ein DEL-Verein. Norman hat sich diese Stabilität in den Leistungen erst in der DEL2 geholt. Ich würde mir wünschen, wenn unsere jungen Spieler wie Patrick Klöpper oder Kevin Orendorz die Einsicht haben, dass ein Schritt zurück wertvoll sein kann.“ Hauner sei nicht für die vierte Reihe verpflichtet worden, betont Noack, und ergänzt: „Er wird uns spielerisch weiterhelfen, weil sein technisches Vermögen und seine Spielintelligenz gut sind. Und er ist taktisch variabel und hat ein gutes Auge im Powerplay, was für uns wichtig war.“

Der bayrische Ton in der Aussprache, den sich Hauner in Rosenheim angeeignet hat, „dürfte nach dem Sommer weg sein“, sagt der 22-Jährige, der die Trikotnummer 94 tragen wird.

Einen jungen deutschen Verteidiger sowie einen erfahrenen ausländischen Stürmer werden die Pinguine bis Anfang August noch verpflichten, kündigte Noack an. Die letzte offene Ausländerlizenz wird zunächst offen bleiben, um flexibel reagieren zu können, zum Beispiel auf der Torhüterposition.