Pinguine siegen trotz „visueller Behinderung“
3:2-Erfolg in Hannover: Auch die Schiedsrichter können die Krefelder dabei nicht stoppen.
Krefeld. Die Krefeld Pinguine sind wieder da! Durch einen 3:2 (1:2, 1:0, 1:0)-Sieg im vierten Play-off-Viertelfinalspiel bei den Hannover Scorpions haben sie eine entscheidende, fünfte Partie am Donnerstag, 19.35 Uhr, im König-Palast erzwungen. Dabei ließen sie sich auch von einer höchst strittigen Schiedsrichter-Entscheidung nicht aus der Bahn werfen.
Es wurde ein Auftaktdrittel, das für Aufregung, Diskussionsstoff und hitzige Gemüter sorgen sollte und noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Selbst der Sportliche Berater der Pinguine, Rüdiger Noack, der in seiner langen Eishockey-Laufbahn schon einiges erlebt hat, war völlig fassungslos. Was war geschehen? Boris Blank hatte in der elften Minute vor dem Tor der Scorpions stehend den Puck nach Zuspiel von Herberts Vasiljevs mit der Rückhand zum vermeintlich frühen 2:0 über die Linie bugsiert.
Die Pinguine jubelten, die Hannoveraner waren konsterniert, doch dann schritten die beiden Unparteiischen Brill und Jablukov ein. Sie bemühten den Videobeweis und kannten den Treffer nicht an. Mit der Begründung: „visuelle Behinderung des Torhüter“. Das dürfte zumindest Hannovers Coach Toni Krinner bekannt vorgekommen sein. Denn am 24. September 2007 entschied Referee Roland Aumüller in der Partie Eisbären gegen Wolfsburg genauso, kannte das vermeintliche 2:2 des Wolfsburgers Regan nicht an. Wolfsburgs Trainer damals: Krinner.
Noack verstand die Welt nicht, und Coach Rick Adduono flippte fürchterlich aus. Er trommelte gegen die Plexiglas-Umrandung, tobte und wäre den Schiedsrichtern wohl am liebsten an den Kragen gegangen. Doch deren Entscheidung war unumstößlich. Es blieb beim 1:0, für das Pascal Trepanier auf Zuspiel von Denis Shvidki gesorgt hatte (11.).
Die Pinguine gerieten — wer will es ihnen verdenken — aus dem Tritt, die Gastgeber schöpften neuen Mut. Und es kam, wie es kommen musste. Maki gelang rund zwei Minuten später der Ausgleich, nachdem Torhüter Scott Langkow den Puck hatte prallen lassen. 140 Sekunden später vermochte Paul Albers Reiß nicht am Torschuss zu hindern, die Partie war wieder gedreht.
Immerhin, die Pinguine zeigten eine großartige Moral. Sie arbeiteten im Mittelabschnitt am Ausgleich, kamen zu Torchancen, wussten sie zunächst allerdings nicht zu nutzen. Weder Andreas Driendl, noch Blank oder Roland Verwey, der die größte Möglichkeit hatte, jedoch frei am Tor vorbei schoss (34.). Doch dann klappte es doch noch. Duncan Milroy traf auf Pass erneut von Shvidki zum verdienten Gleichstand (37.). Als Verwey eingangs des dritten Drittels den Puck zum 3:2 in die Maschen hämmerte, war das fünfte, entscheidende Spiel erreicht, und die Scorpions verloren die Beherrschung. Sie zettelten nach der Schlusssirene noch ein übles Handgemenge an.