Pinguine stürzen Spitzenreiter
Die Krefelder machen ein frühes 0:2 wett und landen einen 6:5-Sieg gegen die Hannover Scorpions.
Krefeld. Nicht wenige dürften sich am Montag verwundert die Augen gerieben haben. Denn die Mannen von Chefcoach Rick Adduono treffen urplötzlich wieder ins gegnerische Tor. Sechsmal schlug es im Kasten der Hannover Scorpions ein, am Ende stand ein 6:5-Erfolg für die Pinguine und der Verlust der Tabellenführung in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für Hannover.
Und siehe da, selbst das Überzahlspiel der Krefelder funktionierte endlich. Gleich dreimal trafen die Gastgeber im Powerplay, und auch der erste Saisontreffer von Roland Verwey zum 5:3 fiel bei einer angezeigten Strafe für die Gäste.
Dabei hatte die Begegnung denkbar schlecht für die Pinguine begonnen. "In den ersten drei, vier Minuten haben wir Hannover zu viel Raum gelassen. Da haben sie gezeigt, warum sie Erster in der Liga sind", sagte Rick Adduono.
Doch was dann folgte, das war ein Beispiel für den Teamgeist und die Kampfstärke der Krefelder, die schnell ins Spiel zurückfanden, auch weil die Scorpions angesichts der trügerischen 2:0-Führung geglaubt hatten, die Partie im Schongang über die Runden zu bringen. Doch da hatte sie die Rechnung ohne die Pinguine gemacht, die in der Folge ein wahres Offensiv-Feuerwerk abbrannten.
Adduono stellte um, ließ die formschwachen Stürmer Marvin Tepper und Justin Kelly weitgehend auf der Bank schmoren, vertraute dafür den Youngstern Andreas Driendl und Philip Riefers, erhöhte so den Druck in der gegnerischen Verteidigungszone. Das zahlte sich aus, auch wenn zumindest punktemäßig wieder einmal die Routiniers die Weichen auf Sieg stellten.
Der Paradeblock mit Daniel Pietta, Herberts Vasiljevs und Boris Blank traf viermal, während "König" Richard Pavlikovsky allein an fünf der sechs Tore beteiligt war, Abwehrkollege Dusan Milo drei Torvorlagen beisteuerte. Am meisten von den Teamkollegen gefeiert wurde jedoch Roland Verwey, der zum 5:3 traf und damit endlich seine Ladehemmung ablegte.
Gut möglich, dass der Angriff der Krefelder zusätzliche Verstärkung bekommt. Denn der 23-jährige Stürmer Vyacheslav Trukhno absolviert seit gestern ein Probetraining bei den Pinguinen. Der ehemalige Junioren-Nationalspieler spielte in den letzten drei Spielzeiten in der American Hockey League, wo er für die Springfield Falcons jeweils rund 30 Scorerpunkte erzielte. Der 1,88 Meter große und 89 Kilo schwere Linksschütze gilt als körperlich robuster Angreifer und sehr guter Schlittschuhläufer.