Neuer Vertrag Schymainski: „Ich liebe den Verein“

Der KEV hat den Pinguine-Stürmer ausgebildet, dann ging er weg, vor drei Jahren kam er zurück und geht bei den Pinguinen in Rente.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Rüdiger Noack kommt spät. Alle sind längst da, die Presseleute, Trainer und Co-Trainer, auch Pressesprecher André Schicks. Die Pinguine haben geladen — es geht los. Saisonauftakt. Da gibt es viel zu bereden. Noack, der die sportlichen Geschicke des Clubs steuert, geht zur Kaffeemaschine, bedient sich, dann schaut er zurück, durch die große Milchglasscheibe, geht zügig zur Türe, reißt sie auf und sagt: „Hier rein.“

Es ist der an Größe kleinste der Pinguine — Martin Schymainski. Und es ist gleich klar, was kommen wird. Der Kleinste gehört jetzt zu den ganz Großen. Er bleibt in seinem Eishockey-Leben ein Pinguin, verlängerte seinen Vertrag bis 2021. Sechs weitere Jahre. Der Club hat eine Option auf dann noch zwei Jahre. Schymainski, 29 Jahre alt, ist jetzt fast auf Augenhöhe mit Daniel Pietta - der bis 2025 unter Vertrag ist.

Gute Nachrichten sind prima vor einer Saison, die morgen startet mit dem Spiel in Augsburg. Und so sagt Schymainski fast ehrfürchtig: „Ich liebe den Verein. Es war immer mein Traum, in der ersten Mannschaft zu spielen.“ Seit 2012 ist er wieder in Krefeld. Er kam mit 13 Jahren zum Club, durchlief alle Jugendteams. Und ging dann doch mit 18 Jahren, auch, weil der Prophet im eigenen Lande wenig zählt. Mario Simioni war sein erster Trainer als Profi bei den Pinguinen. Acht Jahre war er dann weg, in Duisburg, Straubing, Iserlohn, Augsburg, schließlich in München. Mit 26 Jahren kam er zurück. Und bleibt nun bis zur Rente. Schymainski: „Meine Devise war immer, wenn ich das Level nicht mehr habe, dann ist Schluss für mich.“ Wenn die Pinguine wollen, ist er dann 37 Jahre. Zum Auftakt jedenfalls bekommt er in Augsburg seinen Wunsch nach der Besetzung seiner aktuellen Lieblingsreihe erfüllt. „Schimi“ spielt neben Pietta und Zugang Henrik Eriksson in Sturmreihe eins.

Sein Trainer, Rick Adduono, stimmt in die allgemeine Freudenstimmung mit ein, sagt deutlich überschwänglich: „Schimi ist mein Sohn.“ Um es gleich wieder zu korrigieren. Ein Profiteam hat nicht viel mit einer Familie gemein. Fürs Atmosphärische ist eher Rüdiger Noack zuständig: „Martin ist ein gestandener Junge aus der KEV-Jugend.“ Ihn langfristig zu binden, sei überhaupt kein Risiko. „Er ist einer, der mit viel Herz seinen Weg gegangen ist“, sagt der Sportliche Leiter. Und meint: Wenn man nicht mit dem größten Talent gesegnet ist und sich doch behauptet und durchbeißt. Solche Spieler sind ideal für ein Team. „Schimi ist der Edelindianer“, sagt Noack, den Schymainski als seinen Mentor seit jeher im Club bezeichnet.

Trotz aller widrigen Umständen mit vielen Verletzten vor dem Auftakt, sagt Schymainski: „Ich habe ein sehr gutes Gefühl, in diese Saison zu gehen. Wir haben gute Typen im Team. Ich hoffe jetzt auf einen gelungenen Start. Eine gute Saison spielen wir auf alle Fälle.“