So macht Fritzmeier die Pinguine fit

Der neue Cheftrainer setzt erste Pflöcke ein: Der Dienstag wird, so sagt er, der Langtag. Und er will Spieler voller Energie in der Kabine.

Krefeld. Rouladen gab’s, obendrauf auch ein Bier, vielleicht auch zwei bei dem ein oder anderen. Kabinenfeste haben Tradition, für Neue sind sie verpflichtend. Ja, selbst wenn sie der Chef sind.

Franz-David Fritzmeier hatte den Tag womöglich mit Bedacht gewählt, als er am Dienstag Essen und Getränke in der Pinguine-Kabine auffahren ließ. Eine Belohnung on top. Denn Dienstag, so formulierte es Fritzmeier, „Dienstag ist jetzt unser Langtag“.

Zwei bis drei Trainingseinheiten warten, dazwischen Mittagspause, Essen bei der Familie, mit Freunden oder Kollegen. Morgens stand Arbeit abseits des Eises an, nachmittags folgte eine ausgedehnte Videoanalyse, danach ging es aufs Eis. Die Ausnahme wird unter Fritzmeier jetzt Dienstag zur Regel.

Der Powertag der Pinguine. Fritzmeier formuliert das so: „Wir müssen am Lungenvolumen arbeiten, an unserem Dampf arbeiten.“ Das ist die positive Einstimmung. Übersetzt bedeutet das aber auch, die Fitness ist nicht die beste. Und ein neuer Trainer bringt neue Ideen und zumeist ein neues Spielsystem ein. Das muss einstudiert, eingeschliffen werden.

Den zwei Einheiten am Sonntag auf dem Eis zum ersten Kennenlernen zwischen Spielern und dem neuen Chef folgte Montag der obligatorische freie Tag. Dem Dienstag-Langtag schloss sich gestern der Schwerpunkt mit Power-Play-Einheiten an. „Fritzmeier: „Da müssen wir den Hebel ansetzen.“ Der neue Chef ließ die Einheit sogar filmen, eine eher unübliche Maßnahme. Aber das diene dazu, die Feinheiten herauszuarbeiten — die positiven, wie negativen. „Wenn man dem Spieler die Bilder zeigen kann, ist das wirksamer als nur mit Worten.“ Und während Fritzmeier die Arbeit der vergangenen Tage Revue passieren lässt, sagt er beinahe erschrocken: „Das ist ja schon eine Woche her, als ich vorgestellt wurde. Das ist ja Wahnsinn.“ Denn neben der reinen Arbeit an Technik und Taktik, an Konzentration und Kondition führte Fritzmeier, so sagt er, Einzelgespräche mit den Spielern. „Mit allen.“

Ihm ist wichtig, von ihnen eine Einschätzung zu erhalten, wie sie sich selbst sehen. Und er will wissen, wie ihre persönliche Situation ist. Bei 22 Spielern gibt es da zahlreiche Facetten. „Wenn die Jungs zur Kabine kommen, sollen sie voller Energie sein und keinen Ballast mit sich rumschleppen.“ Heute kommen sie wieder zur Kabine, kurze Power-Play-Einheit, dann geht es gleich Richtung Hamburg. Fritzmeier: „Und da wollen wir gewinnen.“