Tolles Comeback der Pinguine

Die Krefelder holen im Schlussdrittel gegen Wolfsburg ein 1:3 auf und gewinnen mit 5:3.

Krefeld. Das wird ein schönes Weihnachtsfest für die Krefeld Pinguine. 53 Punkte haben sie in den ersten 30 Spielen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gesammelt und sind damit wohl eine der positivsten Überraschungen der bisherigen Spielzeit. Auch wenn die Erfolgsserie von zehn Spielen ohne Niederlage am Freitag in Mannheim ein Ende fand, gestern sind die Schwarz-Gelben wieder in die Erfolsspur zurückgekehrt, auch wenn es dafür einer besonderen Kraftanstrengung bedurfte.

Denn mehr als 53 Minuten waren die Krefelder dem Tabellenvorletzten Grizzly Adams Wolfsburg in fast allen Belangen unterlegen und lagen verdient mit 1:3 im Rückstand. Was dann folgte, war eine beispiellose Aufholjagd vor 6103 am Ende hellauf begeisterten Zuschauern, die Andreas Driendl mit seinem Treffer ins leere Tor sechs Sekunden vor Schluss zum 5:3-Endstand krönte.

Danach waren alle in Feierlaune. Die Spieler kamen mit zwei Transparenten zurück aufs Eis. „Frohes Fest“ stand auf dem einen, „Vielen Dank“ auf dem anderen. Vor allem Letzteres hatte gestern erst recht seine Berechtigung, denn das Publikum hatte einen großen Anteil an diesem Heimsieg, weil es die Mannschaft trotz des Rückstandes immer weiter nach vorne trieb. Dabei hatten zu Beginn des Schlussabschnitts wohl nur die größten Optimisten mit einer solchen Wendung gerechnet. Zu überlegen hatten die Gäste bis dahin agiert. Mit der robusten Spielweise kamen die Krefelder, die auf den angeschlagenen Daniel Pietta verzichten mussten, überhaupt nicht zurecht, sie waren meist den einen, entscheidenden Schritt zu spät und kamen gegen die schnellen und spielstarken Gäste so selten in die Zweikämpfe.

Der frühe Rückstand durch Dzieduczycki, der in Überzahl traf (4.), war für den einen oder anderen vielleicht noch so etwas wie ein Betriebsunfall, zumal Herberts Vasiljevs mit einem sehenswerten Solo nur wenig später bereits für den Ausgleich sorgte (5.), doch spätestens nach den folgenden Treffern im Mittelabschnitt durch Furchner (24.) und erneut Dzieduczycki (33.) schienen die Gastgeber der zweiten Niederlage in Folge entgegenzusteuern. Denn über weite Strecken blieben die Angriffsaktionen weitgehend harmlos, Gäste-Goalie Dshunussow verlebte einen eher geruhsamen Nachmittag — bis hinein in die Schlussphase.

Was dann folgte, daran wird man sich in Krefeld noch lange erinnern. Francois Methot eröffnet mit seinem Überzahltreffer eine furiose Aufholjagd (54.). Nur zwei Minuten später besorgte Mark Voakes, der einen Schuss von Mitja Robar abfälschte, den Gleichstand und brachte wenig später die Gastgeber erstmals in Führung. Wieder stand der Stürmer nach einem Schuss von Robar, den Dshunussow prallen ließ, goldrichtig. Die Partie war gedreht, die Gäste frustriert. Zwar nahm Wolfsburg-Coach Gross noch den Torhüter vom Eis, doch Driendl traf nach Pass von Christian Ehrhoff ins leere Tor.