Ehrhoff: Die Leiden des 10 Millionen-Dollar-Mannes

Buffalo (dpa) - Der teuerste Verteidiger der Liga ist genervt. Christian Ehrhoff, Buffalos zehn Millionen Dollar-Mann, muss verletzt pausieren. Dabei haben die Sabres seine Hilfe im Kampf um die Playoff-Teilnahme in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL dringend nötig.

„In dieser heißen Phase den Jungs nicht helfen zu können, ist echt frustrierend“, erklärte Ehrhoff der Nachrichtenagentur dpa. Der Nationalspieler absolviert derzeit eine Spezial-Therapie in Boca Raton/Florida, um sein lädiertes linken Knie wieder fit zu bekommen. Vor einer Woche hatte sich Ehrhoff beim 5:1-Sieg in Washington verletzt, „zu einem dummen Zeitpunkt“. Bereits jetzt ist klar, dass er frühestens zum Playoff-Beginn am 11. April wieder auf dem Eis stehen wird. Um die K.o.-Runde zu erreichen, brauchen die Sabres, aktuell Neunter der Eastern Conference, allerdings wohl drei Siege aus den verbleibenden drei Vorrunden-Partien. Derzeit rangieren die Washington Capitals auf dem achten und letzten Playoff-Platz. Das Team aus der US-Hauptstadt hat noch zwei Spiele und zwei Punkte mehr als Buffalo.

„Für mich bleibt nur, Daumen zu drücken - das ist viel Schlimmer, als selbst auf dem Eis zu stehen“, sagte Ehrhoff. Sollten die Sabres die Playoffs verpassen, ist für den gebürtigen Moerser die Saison keinesfalls vorbei - im Gegenteil. Dann können sich die deutschen Eishockey-Fans auf den NHL-Verteidiger im Nationaltrikot bei der WM vom 4. bis 20. Mai in Schweden und Finnland freuen. „Wenn ich gesund bin, bin ich immer bereit, für Deutschland zu spielen“, so Ehrhoff.

Deutschland bestreitet seine sieben Vorrundenspiele gegen Russland, Vizeweltmeister Schweden, Tschechien, Norwegen, Lettland, Dänemark und Italien in Stockholm. Ehrhoff könnte zusammen mit Teamkollege Alexander Sulzer die erste Verteidigungsreihe bilden.

Seit Sulzers Wechsel Ende Februar von Vizemeister Vancouver Canucks an die Niagara-Fälle hat das deutsche Defensiv-Duo in Buffalo bereits prächtig harmoniert und war neben einem überragenden Torhüter Ryan Miller ein Grund dafür, dass die Sabres im März 22 von 32 möglichen Punkten geholt haben. „Wir haben vorher noch nie zusammengespielt, aber es hat vom ersten Tag an sehr gut geklappt“, betonte Ehrhoff.

Der 29-Jährige hat zuletzt bei der Heim-WM 2010 das Trikot mit dem Bundesadler getragen und gehörte beim überraschenden vierten Platz zu den absoluten Leistungsträgern. Noch heute spricht Ehrhoff von „einem Riesen-Erlebnis“, wenn er an den magischen Mai vor zwei Jahren zurückdenkt. Es fällt ihm schwer, in der Reha geduldig zu bleiben. Ehrhoff will seinen Kollegen helfen - in Buffalo und in der Nationalmannschaft.