NHL: Shootingstars begeistern - Routiniers schwächeln
Berlin (dpa) - Im deutschen Eishockey vollzieht sich gerade ein Generationenwechsel. In Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers und Tobias Rieder in Diensten der Arizona Coyotes haben in der nordamerikanischen Profiliga NHL zwei Talente ihren Durchbruch geschafft.
Positiv hat auch Torhüter Thomas Greiss bei den New York Islanders auf sich aufmerksam gemacht. Dagegen sind die Routiniers Dennis Seidenberg von den Boston Bruins und Christian Ehrhoff von den Los Angeles Kings in ihren Clubs nicht mehr bei allen Spielen dabei. Ein Überblick über die deutschen NHL-Profis:
LEON DRAISAITL (20, EDMONTON OILERS): Kein anderer deutscher Sportler neben Dirk Nowitzki bekommt derzeit so viel Aufmerksamkeit in den USA wie „Leon the lion“. Nach enttäuschender Premieren-Saison und Abschiebung ins Farmteam startete der Youngster nun durch. Der Stürmer kommt nach 27 Partien auf neun Tore und 22 Vorlagen und liegt damit vor Stars wie Steven Stamkos (Tampa Bay) oder Sidney Crosby (Pittsburgh).
TOBIAS RIEDER (22, ARIZONA COYOTES): Der deutsche Nationalspieler ist beim Team aus Glendale nahe Phoenix nicht mehr wegzudenken. Mit acht Treffern und zehn Vorlagen hat der gebürtige Landshuter einen großen Anteil daran, dass Arizona erstmals seit 2012 wieder Chancen auf den Einzug in die Playoffs besitzt. Voll des Lobes ist auch sein Trainer Dave Tippett. „Er ist ein exzellenter, sehr guter NHL-Spieler, offensiv und defensiv“, schwärmte der Coach.
CHRISTIAN EHRHOFF (33, LOS ANGELES KINGS): 2011 war er nicht nur ein gut bezahlter Abwehrspieler in der NHL, sondern auch einer der Besten und Vizemeister. Aktuell zeigt die Formkurve beim Routinier allerdings nach unten. Immer wieder wird Ehrhoff für einen jüngeren Spieler aus dem Kader genommen, auch beim 5:0-Sieg in Vancouver am Montag (Ortszeit) musste der Krefelder zuschauen. „Wir müssen bei ihm die Spiele einteilen, damit wir sicherstellen, dass er immer hohes Tempo gehen kann“, erklärte Kings-Coach Darryl Sutter.
DENNIS SEIDENBERG (34, BOSTON BRUINS): Nach einem Bandscheibenvorfall startete der Stanley-Cup-Sieger von 2011 verspätet in seine 14. NHL-Saison. Der Schwenninger bekommt meistens viel Eiszeit, stand allerdings ebenfalls schon mal nicht im Kader. Auch seine Offensivpower scheint der Veteran verloren zu haben. In 19 Partien kommt er auf drei Vorlagen.
KORBINIAN HOLZER (27, ANAHEIM DUCKS): Der Münchner pendelte in dieser Saison zwischen Tribüne und Eis. Zwölf Einsätze stehen für den Verteidiger derzeit zu Buche. Allerdings sind die Ducks bislang eine der Enttäuschungen in dieser Saison. Nachdem die Kalifornier 2015 noch ins Conference-Finale vorstießen, ist der Meister von 2007 im Moment das zweitschlechteste NHL-Team.
THOMAS GREISS (29, NEW YORK ISLANDERS): Der Goalie ist mittlerweile ein ernsthafter Konkurrent für Stammtorhüter Jaroslav Halak geworden. Mit 2,03 Gegentoren pro Spiel steht der Füssener in der NHL-Rangliste auf Platz vier. Bei seinen 16 Einsätzen feierten die Islanders neun Erfolge und befinden sich auf Playoff-Kurs. Nicht selten war Greiss dabei eine der Stützen.
PHILIPP GRUBAUER (25, WASHINGTON CAPITALS): Beim zweitbesten NHL-Team in dieser Saison gilt der Torhüter als zuverlässige Nummer zwei hinter Braden Holtby. Bei seinen sieben Auftritten gelangen dem Hauptstadt-Club vier Siege. Beim 5:3-Erfolg gegen die Tampa Bay Lightning kam der Rosenheimer beim Stand von 1:3 auf das Eis und war der Garant für die Wende.