Stanley Cup: Seidenberg mit Bruins gegen Chicago

Boston (dpa) - Dennis Seidenberg greift mit den Boston Bruins nach seinem zweiten Stanley Cup. Der deutsche Eishockey-Nationalspieler muss mit dem Meister von 2011 im Kampf um die NHL-Krone nur noch die Chicago Blackhawks aus dem Weg räumen, um erneut den Titel feiern zu können.

„Es ist eine große Genugtuung für uns, wieder im Finale zu stehen. Vier Spiele nacheinander zu gewinnen ist sehr schwer gegen solch eine Mannschaft“, sagte Seidenberg nach dem entscheidenden 1:0-Heimsieg im vierten Halbfinalspiel gegen die favorisierten Pittsburgh Penguins. Chicago setzte sich in der Serie gegen Titelverteidiger Los Angeles Kings mit 4:1 durch.

Im Schatten der Halbfinal-Duelle endete am Samstagabend die Amtszeit von Ralph Krueger als Cheftrainer der Edmonton Oilers. Nach nur einer Saison musste der frühere deutsche Nationalspieler seinen Posten wieder räumen, weil der kanadische Traditionsverein zum siebten Mal in Serie die Playoffs verpasst hatte. Der ehemalige Schweizer Nationalcoach war der erste deutsche Cheftrainer in der NHL. Vor seiner Beförderung galt er auch als Wunschkandidat des Deutschen Eishockey-Bunds für das Amt des Bundestrainers.

Während Krueger nun wohl wieder in Europa auf Jobsuche gehen muss, darf Seidenberg zum zweiten Mal in seiner Karriere die größte NHL-Bühne betreten. Der 31-Jährige hatte auch im letzten Duell mit Pittsburgh am Freitagabend (Ortszeit) mit 27:34 Minuten die meiste Eiszeit aller Bruins-Profis und war mittendrin, als die Penguins in den Schlusssekunden vehement auf den Ausgleich drängte.

Zunächst stoppte Kapitän Zdeno Chara auf dem Eis liegend mit der Hand einen Schuss von Jewgeni Malkin und verhinderte so das sichere 1:1. Dann blockte Seidenberg einen Schlagschuss von Matt Niskanen, und schließlich entschärfte der überragende Bruins-Torhüter Tuukka Rask mit der Schlusssirene einen Schlenzer von Jarome Iginla.

„Das waren absolut verrückte Schlusssekunden“, sagte Seidenberg. Es habe sich angefühlt, als wenn Pittsburgh zehn Spieler auf dem Eis hatte. Aber Boston habe noch einmal „super hart gearbeitet und am Ende glücklich gewonnen“, so Seidenberg.

Adam McQuaid hatte in der 46. Minute mit einem leicht abgefälschten Schlagschuss in den linken Torwinkel das einzige Tor erzielt. „Wir wollen den Cup“, hallte es anschließend durch den mit 17 565 Zuschauern ausverkauften TD Bank-Garden. Bei der Siegerehrung als Champion der Eastern Conference ließen alle Bruins-Spieler die Finger von der Prince of Wales-Trophy. Schließlich gilt es als böses Omen für die Endspielserie, wenn der Silberpokal angefasst wird.

Auch Chicago hatte im entscheidenden Spiel gegen Los Angeles hart kämpfen müssen. Die Blackhawks gewannen am Samstag das fünfte Playoff-Halbfinale mit 4:3 nach zweimaliger Verlängerung. Patrick Kane ragte als dreifacher Torschütze bei Chicago heraus. Damit kommt es im Endspiel nun zum Duell der Meister von 2010 und 2011.

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