Eishockey-WM Schweiz überraschend im Halbfinale gegen Kanada
Herning/Kopenhagen (dpa) - Die Schweiz spielt bei der Eishockey-WM überraschend um die Medaillen und fordert im Halbfinale die Top-Nation Kanada.
Mit dem 3:2 (0:1, 3:0, 0:1) gegen den zweimaligen Champion Finnland feierten die Eidgenossen einen Coup und stehen erstmals seit dem sensationellen Silbergewinn 2013 unter den besten Vier. Der 26-malige Weltmeister Kanada beendete im Top-Viertelfinale mit einem 5:4 (1:0, 1:2, 2:2) nach Verlängerung das Turnier für Rekordchampion Russland.
In der zweiten Vorschlussrundenpartie treffen Titelverteidiger Schweden und die USA aufeinander. Schweden behauptete sich mit 3:2 (0:0, 1:1, 2:1) gegen Außenseiter Lettland. Die USA gewann dank zweier Treffer von Kapitän Patrick Kane mit 3:2 (2:0, 0:2, 1:0) gegen Tschechien. Beide Halbfinals werden in Kopenhagen ausgetragen. Dort findet auch das Endspiel statt.
Mit drei Toren im Mitteldrittel in weniger als vier Minuten machten die Schweizer von Trainer Coach Patrick Fischer vor 5634 Zuschauern in Herning die Überraschung gegen die Finnen perfekt. Einen 0:1-Rückstand wandelten die Eidgenossen durch die Treffer von Enzo Corvi (30.), Joël Vermin (33.) und Grégory Hofmann (34.) in eine 3:1-Führung um und verteidigten im letzten Abschnitt auch nach dem Anschlusstreffer ihre knappe Führung.
Auch die deutsche Auswahl, die in der Vorrunde gescheitert war, hatte in der Gruppenphase sensationell mit 3:2 nach Verlängerung gegen die Finnen gewonnen. Dennoch wurde Finnland, Weltmeister von 1995 und 2011, Sieger der Gruppe B. Die Schweizer hatten sich als Vierter der Gruppe A für das Viertelfinale qualifiziert.
Im Duell zweier Eishockey-Großmächte sorgte der kanadische Stürmer Ryan O'Reilly (65. Minute) in der Verlängerung nach Vorarbeit von Superstar Connor McDavid für die Entscheidung gegen die Russen. Edmonton-Stürmer McDavid hatte auch zwei Treffer in der regulären Spielzeit, in der die Kanadier zunächst ein 2:0 aus der Hand gegeben hatten, vorbereitet. Im Schlussdrittel lag das NHL-Ensemble dann zweimal vorn, musste aber jeweils den Ausgleich hinnehmen. Auch ohne Superstar Alexander Owetschkin hatten die Russen nach dem Olympiasieg von Südkorea ihren 28. WM-Titel angestrebt.