Sorgen um Greiss Steigerungsfähige Eishockey-Torhüter im Fokus

Köln (dpa) - Deutschlands Eishockey-Nationaltorhüter Thomas Greiss gibt Anlass zur Sorge. „Er ist noch leicht angeschlagen. Er soll jetzt erst mal den freien Tag nutzen“, sagte Bundestrainer Marco Sturm.

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Sein Schlüsselspieler von den New York Islanders aus der NHL soll sich vor dem wichtigen Vorrundenspiel bei der WM gegen Dänemark am Freitagabend in Köln (20.15 Uhr) pflegen und einfach mal den Kopf frei bekommen.

Gegen die USA zum Auftakt war der Füssener überragend und der Garant für den überraschenden 2:1-Sieg. Danach kassierte der 31-Jährige in zwei Spielen 13 Tore. Auch wenn Greiss von einer nicht immer WM-reifen Abwehr teilweise arg im Stich gelassen wurde, sind dies eigentlich zu viele für einen Mann seiner Klasse.

Als Greiss beim 3:2-Zittersieg gegen die Slowakei nach neun Minuten den nächsten unglücklichen Treffer kassierte, ging er vom Eis. Sturm berichtete von einer Oberkörperverletzung bei seinem Torhüter. Behandeln ließ sich Greiss in der Folge aber nicht. „Ich kann dazu nichts sagen“, erklärte die Nummer 1 nach dem Spiel. Mit stoischer Miene verfolgte er, wie Ersatzmann Danny aus den Birken aufs Eis kam, erst noch böser patzte und danach im Penaltyschießen noch zwei Punkte rettete.

„Am Anfang war es sehr schwer für mich“, sagte aus den Birken zu seinem Kaltstart. Möglicherweise ist seine Souveränität gegen Dänemark wieder gefragt, falls Greiss tatsächlich ausfällt. Mit Souveränität außerhalb des Eises war es nach dem wichtigen Sieg gegen die Slowakei dagegen nicht weit her. Auf sein Eigentor zum 0:2 angesprochen, wurde aus den Birken patzig. „Ich weiß, Sie verstehen nicht viel vom internationalen Eishockey“, keifte er einen Journalisten an, der ihn auf die Szene angesprochen hatte.

„Da ist immer viel Verkehr vor dem Tor. Da sieht man nicht immer alles“, befand aus den Birken, hatte dies aber exklusiv. Es war ein harmloser Schuss von der Seite, den er sich bei freier Sicht selbst ins Tor lenkte. Dass es sein Fehler war, war unstrittig.

„Das zweite muss Danny vielleicht haben“, urteilte auch Sturm, der für den DEL-Meisterkeeper vom EHC Red Bull München auf Deutschlands langjährige Nummer eins Dennis Endras verzichtet hatte. Der hatte bei den Adler Mannheim eine mittelmäßige Saison gespielt, aus den Birken in München dagegen eine überragende. Die internationale Erfahrung von Endras hat aus den Birken trotz seines fortgeschrittenen Alters dagegen nicht.

In Philip Grubauer nach dessen Playoff-Aus mit den Washington Capitals könnte Deutschlands Nationalteam nun noch einen NHL-Backup für Greiss bekommen. Dies wollte Sturm aber von dessen Gesundheitszustand abhängig machen. Sollte Greiss am Freitag fehlen, ist wieder aus den Birkens Souveränität gefragt. Auf dem Eis.