„Keine Ausreden“ Sturm erfreut über NHL-Verstärkung - Draisaitl vor WM-Einsatz

Köln (dpa) - Die vermeintlichen Heilsbringer sind da. Eishockey-Weltklassespieler Leon Draisaitl ist am Samstagvormittag in Frankfurt am Main gelandet und auf dem Weg zur WM in seiner Heimatstadt Köln.

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„Ich freue mich riesig. Ich bin in Köln groß geworden, das ist auch für mich etwas ganz Besonderes“, sagte der 21 Jahre alte Draisaitl von den Edmonton Oilers nach seiner Landung. Wenig später traf auch NHL-Keeper Philipp Grubauer beim Team ein. Grubauer meinte: „Ich freue mich jetzt auf die Heim-WM. Die Chance kriegt man nicht alle Tage.“

In Köln konnte es Bundestrainer Marco Sturm nicht erwarten, das Duo begrüßen zu können. Vor allem Draisaitl soll nun den entscheidenden Impuls zur Viertelfinal-Qualifikation geben. „Das ist wie im Basketball, wenn ein Dirk Nowitzki kommt. Das ist nicht nur für uns, sondern für ganz Deutschland etwas Besonderes“, sagte Sturm. „Leon kann den Unterschied machen.“

Draisaitl will diese Rolle annehmen. „Ich spüre keinen Druck. Es gibt keine Ausreden hier. Ich bin gekommen, um dem Team zu helfen“, sagte der Ausnahmestürmer, der nach dem Playoff-Aus der Oilers in der nordamerikanischen Profiliga nachnominiert worden war.

Ob der Star-Stürmer und Playoff-Topscorer der Oilers aber bereits am Abend im sechsten Vorrundenspiel gegen Italien auflaufen kann, ließ Draisaitl nach dem strapaziösen Flug noch offen. „Das wird man sehen. Wenn, wird es ein eiskalter Start, aber das ist kein Problem.“

Auch den 25 Jahre alten Grubauer von den Washington Capitals hatte der DEB wegen einer Verletzung von Thomas Greiss nachnominiert. Der umstrittene Keeper der New York Islanders dürfte bei der WM wohl nicht mehr zum Einsatz kommen. Sturm betonte am Samstag jedoch erneut, dass dies nichts mit dem Wirbel um den 31-jährigen Greiss wegen dessen im Internet geäußerten Zustimmung zu rechtsgerichteten Inhalten zu tun hat. „Es wäre mir auch lieber gewesen, Thomas hätte hier durchspielen können. Er ist aber angeschlagen“, sagte Sturm.

„Am Rande habe ich das verfolgt. Es interessiert mich jetzt eigentlich nicht, was da passiert ist. Ich bin fokussiert auf das Spiel heute Abend“, sagte Grubauer zum Wirbel um Greiss. Der Keeper der Capitals signalisierte, gegen Italien direkt im Tor stehen zu können. „Wenn ich spielen müsste, würde ich auch spielen. Ich bin jederzeit bereit“, meinte der 25 Jahre alte Rosenheimer.

Mitspielen soll auch Verteidiger Moritz Müller, der sich beim 2:3 nach Verlängerung am Freitagabend gegen Dänemark verletzt hatte. Die Blessur stellte sich aber als nicht dramatisch heraus, einen Belastungstest am Morgen bestand Müller.

Nach den Nachnominierungen ist der WM-Kader mit 25 Spielern nun komplett. Torhüter Felix Brückmann aus Wolfsburg und Verteidiger Sinan Akdag aus Mannheim reisten bereits am Freitagabend ab. Beide hatte Sturm zunächst nicht für die WM gemeldet.