EM-Bronze für Florett-Ass Golubytskyi

Torun (dpa) - Carolin Golubytskyi riss sich die Maske vom Kopf und sank voller Freude auf die Knie. Das 15:8 gegen Ungarns ehemalige Olympia-Vierte Aida Mohamed bei den Europameisterschaften in Torun bescherte der einzigen deutschen Rio-Fechtstarterin Florett-Bronze.

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„Ich bin super happy, eine Medaille zu haben“, kommentierte die 30-Jährige vom FC Tauberbischofsheim ihren Viertelfinalerfolg in der Geburtsstadt des Astronomen Nikolaus Kopernikus.

Dass die fünfmalige nationale Titelträgerin danach gegen Russlands WM-Zweite Aida Schanajewa 7:15 verlor und das Gold-Gefecht verpasste, konnte die gute Laune von Golubytskyi nicht trüben. Denn nach WM-Silber 2013 in Budapest war sie stets ohne Medaille geblieben: EM-Fünfte und WM-33. 2014, EM-Neunte und WM-20. 2015 - „ich bin wieder da“, konnte sie jetzt voller Stolz sagen.

Mit 15:4 gegen die Schwedin Ester Schreiber unter den Top 32 und mit 12:8 gegen Edina Knapek aus Ungarn war die Deutsche souverän in die Runde der besten Acht und dann auch in die Vorschlussrunde eingezogen. Für den Deutschen Fechter-Bund war es am zweiten EM-Tag in Polen der zweite Medaillengewinn nach dem überraschenden dritten Platz des Bonner Florett-Experten André Sanita zum Auftakt am Montag.

Die Ergebnisse der anderen deutschen Starter am Dienstag waren mit einer Ausnahme weniger erbaulich: Der Siegeszug des Heidenheimers Constantin Böhm mit dem Degen wurde in der fast menschenleeren Halle erst im Viertelfinale von dem Schweizer WM-Neunten Max Heinzer mit 12:15 gestoppt.

Für Böhm wäre eine Medaille „die Kirsche auf der Sahne gewesen“. Unter den Top 16 hatte der 24 Jahre alte EM-Neuling Böhm Heinzers Landsmann Fabian Kauter, immerhin schon zweimal WM-Dritter, mit 15:11 eliminiert.

Mit dem Florett kamen die Tauberbischofsheimerinnen Anne Sauer, Eva Hampel und Leonie Ebert auf die Ränge 21, 26 und 34. „Nicht ganz so toll“, kommentierte Sportdirektor Sven Ressel dieses Abschneiden. Böhms Degen-Vereinskollegen Stephan Rein und Niklas Multerer schieden im 32er-Tableau aus und belegten die Plätze 20 (Rein) und 29 (Multerer). Fabian Herzberg aus Leverkusen kam nicht über Rang 43 hinaus.