Europol: Russische Mafia benutzte Clubs zur Geldwäsche

Den Haag (dpa) - Die portugiesische Polizei hat einen russischen Mafiaring zerschlagen, der mit Hilfe von Fußballclubs „mehrere Millionen Euro“ schmutzigen Geldes gewaschen haben soll.

Die EU-Polizeibehörde Europol teilte in Den Haag mit, sie habe die rund ein Jahr lang dauernden Ermittlungen gegen die Russen-Mafia grenzüberschreitend unterstützt. 70 portugiesische Polizisten hätten 22 Häuser und Unternehmen sowie vier große Fußball-Clubs durchsucht und drei wichtige Mitglieder der russischen Fußball-Mafia verhaftet. Mehrere Tausend Euro Bargeld seien sichergestellt worden.

Den Europol-Angaben zufolge suchten die Kriminellen Fußball-Vereine, die in Geldnöte geraten waren. Ein russischer Wohltäter tauchte dann auf und half dem Club mit großzügigen Spenden. In einem zweiten Schritt kauften die Kriminellen dann den Fußballverein. Dabei blieben die tatsächlichen Eigentümer über Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen völlig anonym. Anschließend benutzten sie den Club und die damit möglichen Finanztransaktionen, um Geld zu waschen. Kuriere brachten Bargeld nach Portugal, das dann durch Unter- oder Überbewertung von Spielerverkäufen oder Fernsehrechten in den offiziellen Geldkreislauf gelangte.

Dieses System habe mindestens seit 2008 funktioniert. Europol machte keine Angaben über die involvierten Vereine. Die Ermittler waren durch den luxuriösen Lebensstandard der russischen Sportsfreunde und durch deren Vorstrafen aufmerksam geworden.