FDP-Fraktion fordert Sondersitzung wegen Doping-Studie
Berlin (dpa) - Nach den Enthüllungen über systematisches Doping in der Bundesrepublik fordert die FDP-Bundestagsfraktion eine Sondersitzung des Sportausschusses des Deutschen Bundestags.
„Der vorliegende Doping-Bericht muss sorgfältig ausgewertet werden, weil nach der Studie entgegen den bisherigen Vermutungen Doping auch von Seiten des Staates betrieben wurde. Die FDP-Bundestagsfraktion hält deswegen eine Sondersitzung des Sportausschusses zur Aufklärung der Vorgänge für unumgänglich“, sagte ihr sportpolitischer Sprecher Joachim Günther am Sonntag.
Sport müsse unter fairen Bedingungen ablaufen, deswegen sei eine umfassende Aufklärung der von der Studie aufgeführten Vorgänge erforderlich, ergänzte Günther. „Dabei muss es auch zu einer Gleichbehandlung kommen zwischen Ost und West, insbesondere was die Veröffentlichung der Namen von Sportlern angeht, die von den aktuellen Berichten betroffen sind.“
Unter Berufung auf Ergebnisse der Arbeit einer Forschergruppe der Berliner Humboldt Universität mit dem Titel „Doping in Deutschland 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legitimation“ hatte die „Süddeutsche Zeitung“ am Samstag über systematisches Doping in der Bundesrepublik berichtet.