Fußball/Leverkusen: Ganz entspannt in die Rückrunde

Michael Skibbe atmet durch. Nie an Spielern gezweifelt.

Belek. Michael Skibbe konnte erst einmal durchatmen. "Die letzten Tage waren schon ein wenig anstrengend", sagte der Trainer von Bayer Leverkusen. Der Grund für seine kurzzeitige Müdigkeit lag am Interesse der türkischen Medien für seine Mannschaft. Die Leverkusener stehen in der Runde der letzten 32 Mannschaften im Uefa-Cup und treffen dort auf den türkischen Spitzenklub Galatasaray Istanbul.

Selbst als Kapitän Bernd Schneider in dieser Saison für rund vier Monate ausfiel und der bis dahin wenig überzeugende und stark kritisierte Sergej Barbarez als Führungsfigur im Team agieren musste, haben die Verantwortlichen die Ruhe behalten und dem Routinier den Rücken gestärkt. Und so haben sich die Leverkusener in dieser Saison fast klammheimlich an die Tabellenspitze vorgearbeitet und die Bundesliga-Hinrunde auf Platz vier beendet. "Wir schließen so langsam zur Bundesligaspitze auf, mit uns ist künftig wieder zu rechnen", sagt Skibbe. "Das tut der Bundesliga und auch uns sehr gut."

Doch das Projekt "Jugend forscht" ist noch lange nicht an seinem Ende angekommen. Vor allem gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellenumfeld hat die Mannschaft bisher keine Erfolge erzielen können. "Da müssen die jungen Spieler noch viel Lehrgeld zahlen. Da fehlt bei aller spielerischen Qualität und allem läuferischen Einsatz oft noch die Ruhe in entscheidenden Szenen", sagt Skibbe. Dass die Mannschaft bereits in dieser Spielzeit in der Lage sein könnte, sich für die Champions League zu qualifizieren, freut Skibbe naturgemäß, allerdings "käme eine Teilnahme noch ein oder zwei Jahre zu früh".

Von Verpflichtungen haben die Leverkusener im Hinblick auf die Rückrunde abgesehen. Den einzigen Spieler, den Michael Skibbe gerne bereits jetzt bei sich in der Mannschaft gesehen hätte, wäre Patrick Helmes vom rheinischen Nachbarn und Zweitligisten 1. FC Köln. Doch der hoffnungsvolle Nationalstürmer wird nun doch erst, wie vertraglich vereinbart, im Sommer nach Leverkusen wechseln. Ansonsten vertrauen sie bei Bayer weiter auf ihr Jugendkonzept und das Prinzip Entspannung.