1860-Investor Ismaik setzt auf direkten Draht zu den Fans

München (dpa) - In den Führungsquerelen beim TSV 1860 München setzt Investor Hasan Ismaik im neuen Jahr auf einen direkteren Draht zu den Anhängern des Fußball-Zweitligisten.

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Der Aufsichtsratsvorsitzende hat eigene Accounts für den vom Abstieg bedrohten Traditionsclub in den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter eröffnet. Der Jordanier möchte die Internetkanäle dazu nutzen, über Neuigkeiten sowie aktuelle und zukünftige Pläne zu informieren. „Erwartet von mir auch eine Nachricht zur detaillierten Klärung der aktuellen Situation, in der sich unser traditionsreicher Verein befindet“, erklärte Ismaik zum Jahreswechsel in einer Mitteilung des Clubs.

Der 39 Jahre alte Geschäftsmann, der seit seinem Einstieg 2011 einen beachtlichen zweistelligen Millionenbetrag in den TSV 1860 investiert hat, präsentiert sich auf seinem Twitter-Account „Ismaik 1860“ auf einem Bild mit erhobenem Daumen. Die 1860-Anhänger sollen über die Accounts auch „direkt“ mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden des TSV 1860 München kommunizieren können.

Im Streit mit der Vereinsführung hatte Ismaik zum Jahresende wieder einmal damit gedroht, dem abstiegsbedrohten Zweitligisten künftig kein Geld mehr zur Verfügung zu stellen. Der Jordanier wollte demnach ein Darlehen an die „Löwen“ in Höhe von 3,5 Millionen Euro nicht in Genussscheine umwandeln. Für den Verein könnte das eine Geldstrafe der Deutschen Fußball Liga (DFL) im hohen sechsstelligen Bereich wegen Verstoßes gegen die Lizenzbedingungen zur Folge haben.

Immer wieder wird gerätselt, welche Ziele Ismaik beim deutschen Meister von 1966 noch verfolgt. 2011 war der Jordanier mit dem Ziel bei den „Löwen“ eingestiegen, diese in kurzer Zeit wieder in die Bundesliga zurückzuführen. Stattdessen droht in dieser Saison erneut der Sturz in die 3. Liga. Wegen der Führungsstreitigkeiten wird immer wieder auch über einen Verkauf von Ismaiks Anteilen spekuliert. Der Geschäftsmann besitzt 60 Prozent der Anteile der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA. Um die im deutschen Profifußball geltende 50+1-Regel einzuhalten, hält Ismaik allerdings nur 49 Prozent der Stimmrechte.