Aufbruchstimmung in Paderborn dank Effenberg
Paderborn (dpa) - Mit einem zufriedenen Lächeln schritt Stefan Effenberg durch die Katakomben der Benteler Arena in Paderborn. Der 2:0-Erfolg seines SCP gegen Eintracht Braunschweig bescherte dem Trainer-Novizen einen Traumstart beim Fußball-Zweitligisten.
„Es ist schön“, sagte Effenberg, dämpfte jedoch sogleich die Euphorie: „Wir haben ja hier nichts gewonnen, also keinen Titel. Wir sind am Anfang eines Weges.“
Dass auf diesem Weg noch einige Schritte zu gehen sind, zeigte sich in den ersten Minuten der Partie gegen Braunschweig. Die Gäste erwischten den besseren Start, und Paderborn hatte Glück, dass ein Schuss von Gerrit Holtmann nur am Pfosten landete (4.). Nach zehn Minuten wurde der SCP jedoch stärker und setzte die Vorgaben seines neuen Übungsleiters um. „Wir haben die Abstände hervorragend gehalten und die Zweikämpfe so geführt, wie ich mir das gewünscht habe“, erklärte Effenberg.
Die Tore zum dritten Saisonsieg der Ostwestfalen erzielten Moritz Stoppelkamp (18.) und Nick Proschwitz (81.). Durch den Erfolg stockte der schlecht gestartete Bundesliga-Absteiger sein Punktekonto auf zehn Zähler auf.
Der Torschütze des 1:0 hatte schon früh ein gutes Gefühl. „Ich hatte davor schon eine gute Chance gehabt, und da habe ich schon gemerkt, heute ist was drin“, erklärte Stoppelkamp. Ein besonderer Anteil am Erfolg sei auch dem neuen Trainer zuzuschreiben: „Er hat die richtige Ansprache gefunden.“ Das sahen auch andere Paderborner Profis so. „Er hat an den Teamgeist appelliert“, erklärte Michael Heinloth. Florian Hartherz meinte: „Er hat uns gut eingestellt. Er hat uns euphorisiert.“
Euphorisch war auch die Atmosphäre in der Benteler Arena - und das bereits vor dem Spiel. Der neue Coach war das alles beherrschende Thema und sorgte für Aufbruchstimmung beim SCP. Als Effenberg vom Stadionsprecher kurz vor dem Anpfiff begrüßt wurde, spendeten die Zuschauer lautstarken Beifall, woraufhin der „Tiger“ staatsmännisch in die Menge winkte.
Der Ex-Profi wirkte während seines erstes Auftritts als Trainer erstaunlich locker und entspannt. Fast schon lässig stand er trotz niedriger Temperaturen ohne Jacke an der Seitenlinie, kaute Kaugummi und gab seiner Mannschaft nur hin und wieder Anweisungen. Nach der Partie räumte er jedoch ein, durchaus angespannt gewesen zu sein. Er habe sich jedoch zusammengerissen. „Auch das kann ich“, erklärte Effenberg, und dabei schwang neben der Zufriedenheit auch etwas Verschmitztes in seinem Lächeln mit.