FC Bayern wollte „Löwen“ mit Kredit retten
München (dpa) - Der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern München hat seinen vor dem finanziellen Aus stehenden Stadionmieter TSV 1860 München mit einem Kredit vor der Pleite retten wollen.
„Wir hätten der Landesbank die acht Millionen Euro für zwei Prozent Zinsen zur Verfügung gestellt, und die Landesbank hätte das Geld dann für vier Prozent an die Löwen weiterverleihen können“, erklärte Bayern-Präsident Uli Hoeneß in der „Süddeutschen Zeitung“. Gescheitert sei die Lösung seiner Einschätzung nach an Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP).
Bis zum Monatsende muss der darbende Zweitligist 1860 München acht Millionen Euro auftreiben, um den drohenden Finanzkollaps doch noch zu verhindern. Die „Löwen“, die seit Monaten einen drastischen Sparkurs eingeschlagen haben, hoffen nun noch auf private Geldgeber. Hoffnungen des deutschen Meisters von 1966 auf staatliche Hilfen hatten sich zerschlagen.
Hoeneß berichtete, die mögliche Lösung über einen Bayern-Kredit sei am 18. Februar unter anderem mit Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) besprochen worden. Finanzminister Georg Fahrenschon und Landesbank-Chef Gerd Häusler seien damals telefonisch zugeschaltet gewesen. „An diesem Abend war für uns die Sache durch, alles war bis ins Detail besprochen“, erinnerte sich Hoeneß. Die LfA-Förderbank sollte den Millionenkredit mit einer Bürgschaft stützen.
Doch der für die LfA zuständige Wirtschaftsminister Zeil habe erst mit Verspätung von der Rettungsaktion erfahren und sei „beleidigt“ gewesen, sagte der Bayern-Präsident. Zeils Ministerium hatte am Montag betont, dass es kein alleiniges Veto des Ministers gegeben habe. Zutreffend sei vielmehr, dass der Verwaltungsrat der LfA-Förderbank „eine Förderung des Profisports generell ablehnt, da diese nicht mit der Aufgabenstellung und dem Förderauftrag der LfA vereinbar ist“.