Freiburg bremst RB Leipzig aus

Freiburg (dpa) - Als zum Schnee endlich alles gesagt ist, wendet sich Ralf Rangnick an seinen Trainerkollegen Christian Streich.

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„Glückwunsch auch noch mal an den SC Freiburg, an dich, lieber Christian“, sagte der Coach von RB Leipzig nach der 1:2-Niederlage im Spitzenspiel der 2. Fußball-Bundesliga bei den Breisgauern.

Und trotz der Pleite seines Teams hoffe er, dass man sich im nächsten Jahr wiedersehe. „Weil wenn das passiert, dann gehen wir mal davon aus, dass es dann auch eine Klasse höher ist.“

Das Schneechaos am Rand des Schwarzwalds und die erste Niederlage nach zuvor drei Siegen sollen den Spitzenreiter nicht vom großen Ziel Bundesliga abbringen. Immer noch haben die Sachsen drei Punkte Vorsprung auf den SC, sechs sind es auf den Relegationsrang. Dass seine Mannschaft nun einbrechen könnte und in den nächsten Spielen gegen 1860 München und beim 1. FC Nürnberg ebenfalls verliert, glaubt Rangnick sowieso nicht. „Wenn es die nächsten zwei Spiele nicht immer noch schneit, dann gehe ich nicht davon aus“, sagte der 57-Jährige.

Tatsächlich verhinderte der starke Schneefall, der am Montagabend kurz vor dem Spiel eingesetzt hatte, ein attraktive Partie zweier technisch eigentlich starker Teams. Selbst die einfachsten Bälle ließen sich auf dem rutschigen Untergrund kaum kontrollieren. Schon nach kurzer Dauer stellten beide Mannschaften ihre normalerweise von Kurzpässen geprägte Spielweise auf lange Bälle um. Fußball mit ein oder zwei Ballkontakten sei fast unmöglich gewesen, klagte Rangnick. „Es hatte eher so den Charakter eines Zufallsspiels, auch einer Schneeballschlacht.“

Letztlich waren es die Freiburger, die die schwierigen Bedingungen im eigenen Stadion besser annahmen. Flügelstürmer Vincenzo Grifo (10. Minute) und der erneut starke Florian Niederlechner (68.) münzten zwei der wenigen Torchancen in Treffer um. Leipzigs Kapitän Dominik Kaiser (56.) erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich. „Wer das mehr wollte hier, hat gewonnen. Und das waren wir“, sagte Grifo.

Nach dem vierten Sieg in Serie hat der Bundesliga-Absteiger wieder drei Punkte Vorsprung auf die drittplatzierten Nürnberger. Auch die Franken gewannen ihre vergangenen drei Spiele und lauern seit Wochen auf einen Patzer der Freiburger. „Die Nürnberger sind schon ein kleiner Quälgeist hinter uns“, sagte Angreifer Nils Petersen scherzhaft im Anschluss. Dabei erstaunte es zumindest ein wenig, dass Petersen derart gut gelaunt war.

Denn der schon 16 Mal erfolgreiche Top-Torjäger der 2. Liga saß auch im Spitzenspiel zu Beginn erneut nur auf der Bank - wie in bisher allen fünf Pflichtspielen nach seiner Verletzung im neuen Jahr. „Natürlich ist es nicht schön, in so einem Spiel auf der Bank zu sitzen“, gab er zu. „Aber wenn er erfolgreich ist, dann hat der Trainer ja auch alles richtig gemacht“, sagte er mit Blick auf Winter-Neuzugang Niederlechner, der bereits sein viertes Tor im SC-Trikot erzielte.