Freiburg und Leipzig vor dem Aufstieg

Berlin (dpa) - Der SC Freiburg würde gern schon am Freitagabend jubeln, die Roten Bullen aus Leipzig hoffen auf den ersten Einzug in Deutschlands Eliteliga am Samstag auf der Couch. In der 2. Bundesliga könnte bereits am Wochenende die Entscheidung im Aufstiegsrennen fallen.

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Ein Sieg - und die sofortige Rückkehr in die Bundesliga wäre für die Freiburger unter Dach und Fach. Bei Abstiegskandidat SC Paderborn könnten die Breisgauer ihren fünften Bundesliga-Aufstieg perfekt machen. „Je früher der Aufstieg feststeht, desto zügiger können die Planungen für die Bundesliga vorangetrieben werden“, sagte Präsident Fritz Keller. Zurückhaltend gibt sich indes Trainer Christian Streich und möchte das „A“-Wort nicht in den Mund nehmen oder sich gar mit möglichen Feierlichkeiten beschäftigen.

Im Umfeld laufen aber bereits die Planungen. Auf jeden Fall dürften die Aufsteiger-Trikots zum Gepäck der Badener in Ostwestfalen gehören. Noch Freitagnacht wollen die Freiburger per Flieger nach Hause reisen, so dass sich die heimischen Fans schon jetzt auf eine Fete am Flugplatz einstellen.

Im Gegensatz dazu sind die RasenBallsportler aus Leipzig auf fremde Hilfe angewiesen, wenn sie schon an diesem Wochenende ihren Premieren-Aufstieg feiern wollen. Ein Sieg vor prächtiger Kulisse am Freitag gegen Bielefeld vorausgesetzt, müssen die Sachsen noch mindestens 20 Stunden auf mögliche Jubel-Szenarien warten. Der vorzeitige Sprung ins Oberhaus wäre nur perfekt, wenn am Samstag der drittplatzierte 1. FC Nürnberg auch in Braunschweig verliert. Nach dem Abstieg des VfB 1994 würde RB als erstes Bundesliga-Team der Messestadt nach 22 Jahren wieder einen Platz im Oberhaus erkämpfen.

Allerorten wird erwartet, dass nach der Erfüllung des Aufstiegsziels auch endgültig die Trainer-Personalie in Leipzig geklärt wird. In den Verhandlungen mit Ralph Hasenhüttl geht es nach dessen verkündeten Abschied aus Ingolstadt nur noch um Details. Seine Unterschrift wird in den nächsten Tagen erwartet.

Zwar gewann der millionenschwere Aufstiegsfavorit nur drei seiner vergangenen sieben Spiele. Doch unruhig wird deshalb kaum ein Leipziger. „Druck war schon immer da, die ganze Saison“, sagte Offensivspieler Marcel Sabitzer. „Wir sind zufrieden mit unserer Rolle, wir würden mit keinem Team tauschen.“ Die vier Punkte Vorsprung auf Nürnberg werde man sicher „übers Ziel bringen“. Ausgiebig gefeiert werden soll nach den bisherigen Plänen erst nach Saisonende auf dem Balkon des Alten Rathauses.

In der Hinrunde gewannen die Leipziger in Bielefeld dank eines Treffers von Davie Selke mit 1:0. Dem U21-Auswahlspieler droht aber diesmal zunächst die Jokerrolle. Definitiv nicht dabei sind die gesperrten Stefan Ilsanker und Willi Orban, der nach den Schmähungen der Lauterer Fans auch noch Gelb-Rot gesehen hatte.

Unterdessen kann Freiburg auf seinen Torjäger Nils Petersen bauen, dessen Vertrag am Mittwoch verlängert worden war. Seine zweite Torjäger-Kanone nach 2011 bezeichnete Petersen jedoch nur als sein „drittes Ziel“. Mit 20 Treffern steht er derzeit gemeinsam mit dem Bochumer Angreifer Simon Terodde an der Spitze der Torschützenliste.

Das oberste Ziel bleibe der Aufstieg. Und dann wäre es „schön, so einen absoluten Topfavoriten wie Leipzig hinter uns zu lassen“, sagte der Torjäger. Zehn Spiele hintereinanander ist sein Team nun schon ungeschlagen, neun davon hat Freiburg gewonnen.