Fürth patzt im Aufstiegsrennen - Bielefeld überrascht

München (dpa) - Die SpVgg Greuther Fürth zeigt im Aufstiegsrennen mal wieder Nerven. Drei Spieltage vor Saisonschluss in der 2. Fußball-Bundesliga kassierten die Franken gegen den TSV 1860 München am Freitag eine bittere 1:2 (1:1)-Heimniederlage.

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Fürth drohen damit erstmals seit dem 15. Spieltag wieder auf den Relegationsrang abzurutschen. Der SC Paderborn kann am Sonntag mit einem Heimsieg gegen Sandhausen vorbeiziehen. Fürths Coach Frank Kramer blieb kämpferisch: „Es sind noch zwei Spiele, da kann alles passieren. Wir haben uns die ganze Saison nicht unterkriegen lassen und lassen uns jetzt auch nicht unterkriegen.“ Solche Sorgen hat Köln längst nicht mehr, der FC spielte im ersten Match nach dem Aufstieg in Ingolstadt 1:1 (0:1).

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Im Kampf gegen den Abstieg überraschte indes Arminia Bielefeld mit einem 4:1 (3:0) beim VfL Bochum. Die Ostwestfalen schlossen damit zumindest bis Sonntag zu Dynamo Dresden auf dem Relegationsrang auf. Damit läuft es immer mehr auf ein Abstiegs-„Finale“ am letzten Spieltag hinaus, wenn Bielefeld bei den Sachsen gastiert.

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Der Treffer von Torjäger Ilir Azemi (21. Minute) reichte Fürth am 32. Spieltag nicht. Yuya Osako (15.) und zum Schrecken der Fans in der Nachspielzeit Kai Bülow sorgten für den Auswärtssieg der zuletzt eher schwächelnden Gäste aus der Landeshauptstadt. „Es sind noch Spiele, wir müssen weiter dran glauben“, sagte Fürths Torhüter Wolfgang Hesl, der zwar eine vernünftige erste Halbzeit, nach der Pause aber einen deutlichen Leistungseinbruch seiner Vorderleute mitansehen musste.

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Arminia Bielefeld schöpft dagegen im Tabellenkeller wieder Hoffnung. Für den klaren Sieg sorgten Ben Sahar (14./32.), Fabian Klos (39.) und Christian Müller (87.). Der Erfolg wäre noch höher ausgefallen, wenn Patrick Schönfeld per Strafstoß nicht an VfL-Keeper Andreas Luthe gescheitert wäre (25.). Heiko Butscher (72.) traf zum 1:3.

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Ingolstadt-Coach Ralph Hasenhüttl hatte seinen früheren Teamkollegen Peter Stöger, inzwischen Trainer in Köln, unter der Woche zu langen Aufstiegspartys ermuntert - die Sause in der Domstadt war dann aber doch „kurz und ausgiebig“, wie Stöger erzählte. Herschenken wollte er das Match nicht - nach dem Rückstand durch Moritz Hartmann (34.) glich Anthony Ujah (61.) aus. Im Schlussspurt parierte Kölns Torhüter Timo Horn einen Strafstoß von Philipp Hofmann (78.). Miso Brecko hatte Stefan Lex im Strafraum gefoult und Gelb-Rot gesehen.

„Wir wollten zeigen, dass wir der Meister sind, aber das hat leider nicht so geklappt“, meinte FC-Profi Marcel Risse. Ingolstadts Torschütze Hartmann klagte: „Wir waren so dicht dran. Drei Punkte wären nicht unverdient gewesen.“ Aber vielleicht haben die Schanzer an diesem Wochenende doch noch Grund zum Feiern: Wenn nämlich Dynamo Dresden am Sonntag gegen den Karlsruher SC verliert, ist der Klassenverbleib der Ingolstädter auch rechnerisch perfekt.