SpVgg Greuther Fürth Fürths soziales Engagement endet mit dem Anpfiff
Die SpVgg setzt sich für Hilfsbedürftige ein. Fortuna Düsseldorf soll jedoch nicht dazu gehören.
Fürth. Viel ist in den vergangenen Wochen über Flüchtlinge und ihre Bedürftigkeit berichtet worden. Natürlich hat sich auch die SpVgg Greuther Fürth in dieser Hinsicht engagiert, doch der Fußball-Zweitligist wollte mit ein paar Aktionen auch darauf aufmerksam machen, dass andere soziale Hilfen nicht vernachlässigt werden dürfen. So brachten einige Spieler Senioren im Rollstuhl zu einer Veranstaltung, andere lockerten den Alltag in einer Kinder-Klinik auf und die Hobby—Köche im Kader von Trainer Stefan Ruthenbeck bereiteten Gerichte für die Fürther Tafel zu.
So weit, dass am Freitag auch der spielerisch notleidenden und punktmäßig bedürftigen Fortuna geholfen wird, soll das soziale Engagement laut Ruthenbeck dann allerdings doch nicht gehen. „Wir müssen die Fortuna in ihrer Abwehr beschäftigen. Dann könnte es sein, dass die Spieler aufgrund der schwierigen Lage mental unter Druck geraten und ihnen Fehler unterlaufen“, sagte Ruthenbeck.
Der 43-Jährige war am vergangenen Dienstag Augenzeuge, als sich die Fortuna mit fliegenden Fahnen beim 1. FC Nürnberg aus dem DFB-Pokal verabschiedete. „Da waren sie nicht wirklich gut, aber so werden wir die Düsseldorfer sicher nicht noch mal erleben. Sie haben immerhin Spieler wie Didier Ya Konan in ihren Reihen, der sogar schon in der Europa League für Furore sorgen konnte. Ich weiß nicht, warum die Fortuna aktuell so wenig Punkte hat, aber wir müssen aufpassen und sehr aufmerksam agieren“, sagte Ruthenbeck.
Schließlich weiß Ruthenbeck, dass auch sein Team noch nicht die Stabilität aufweist, die er sich wünscht. Was nicht verwundert, waren die Fürther doch unter ähnlichen Voraussetzungen in die Saison gestartet wie Fortuna. Nachdem in der vergangenen Spielzeit weder Frank Kramer noch Mike Büskens den 2014 erst in der Relegation gegen den HSV am Bundesliga-Aufstieg gescheiterten „Kleeblättern“ Struktur verleihen konnten, soll nun Ruthenbeck ein neues Konstrukt formen. Für den Kölner war Präsident Helmut Hack sogar bereit, eine Ablöse an den VfR Aalen zu zahlen, um ihn von dort in den Ronhof zu bekommen. Denn Ruthenbeck zeichnet sich besonders dadurch aus, dass er auch mit geringen finanziellen Mitteln starke Arbeit leisten kann.
Dennoch weist ein Umbau natürlich Schwankungen auf. So gab es in den ersten fünf Spielen lediglich einen Sieg. Dann folgten vier Erfolge in Serie, bevor es mit 0:5 gegen Bochum und 2:5 in Freiburg deftige Niederlagen setzte. „Wir haben oben nix verloren“, sagte Defensiv-Spezialist Marco Caligiuri. Das mag sein - doch auf dem Weg dahin ist Fürth derzeit weiter als Fortuna.