Fortuna Düsseldorf Axel Bellinghausen soll die Mannschaft motivieren

F95-Trainer Frank Kramer hofft darauf, dass der Ur-Fortune mit seinem Spiel Vorbild für die Mitspieler ist.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Am liebsten hätten viele Fortuna-Fans für das Spiel am Freitag gegen Greuther Fürth aus Frust die komplette Mannschaft, die am Dienstag im Pokal so versagt hat, ausgetauscht. Dass das nur ein Gedankenspiel sein kann und an der Realität vorbei geht, ist wohl allen klar. Doch Frank Kramer wird auch ganz sicher nicht die gleiche Elf wieder auf den Platz schicken.

Es ginge nicht darum diesen Spieler die Chance zu geben, sich zu rehabilitieren. „Wir wollen aber auch nicht diejenigen bestrafen, die gegen Fürth nicht wieder auflaufen“, sagte Fortunas Cheftrainer. „Wir haben als Mannschaft verloren, und wir haben als Mannschaft versagt. Es gibt keine einzelnen Sündenböcke.“ Auch die, die in Nürnberg nicht dabei waren, würden sich nicht als heimliche Sieger fühlen.

Und wo macht es Sinn, die Mannschaft umzubauen? Zunächst werden Julian Koch und Sercan Sararer, die in der ersten Hälfte in Nürnberg noch „geschont“ wurden, dabei sein. Aber auch Didier Ya Konan, Mathis Bolly und Axel Bellinghausen werden wieder in der Startelf stehen. Letzterer ist auch für den Trainer die Symbolfigur für die richtige Einstellung, Kampfgeist und Leidenschaft. „Besondere Situationen erfordern auch besondere Maßnahmen“, erklärte Kramer, dass Bellinghausen aufläuft, auch wenn er im Training aktuell noch nicht an 100 Prozent Leistungsfähigkeit herankommt. Ob Bolly und und Ya Konan von Anfang an spielen werden, ist dagegen noch nicht endgültig entschieden. Nur dass Mike van Duinen, Alexander Madlung, Fabian Holthaus und Kevin Akpoguma, Pokaltorhüter Lars Unnerstall und wohl auch Julian Schauerte zunächst auf der Bank oder der Tribüne Platz nehmen müssen, ist nahezu sicher

Letztlich ist in den Augen von Kramer die Einstellung wichtiger als die Aufstellung — mit der Ausnahme von Bellinghausen vielleicht. So war in der gestrigen Pressekonferenz die Vorbereitung auf den Gegner nur eine kurz angesprochene Nebensache. Es geht für Fortuna darum, sich zu rehabilitieren und um nichts anderes. „Wir müssen unseren Fans die richtige Antwort auf das Nürnberg-Spiel geben,“ meinte Kramer.

Alle Fehler anzusprechen und daran zu arbeiten, machte in den drei Tagen, die zwischen den beiden Spielen lagen, keinen Sinn. „Jetzt geht es nur darum, die Emotionalität in die richtigen Bahnen zu lenken“, sagte Kramer. „Die Zuschauer müssen erkennen, dass die Spieler alles geben und die Mentalität der Mannschaft zu 100 Prozent stimmt.“ Die Spieler habe die eigene Leistung sehr betroffen gemacht, sagte Kramer, da hätte es keine zwei Meinungen gegeben. Jetzt sind Mannschaft und Trainer gespannt, wie die Fans reagieren und hoffen auf die entsprechende Unterstützung in diesem so wichtigen Spiel.