Fortuna Düsseldorf Fortunas Nadelstiche tun nicht weh

Die Offensive war in Leipzig erneut nicht erfolgreich. Die Konter wurden schon im Ansatz verpatzt.

Foto: Wolff

Düsseldorf. „Augen zu und durch“, heißt es gerade im Abstiegskampf für die Fortuna. Doch besser wäre es für den Fußball-Zweitligisten, sich auch nach einer Niederlage beim Topfavoriten der Liga die aktuelle Tabelle anzusehen. Zwei Zähler Rückstand auf den rettenden 15. Platz sind nach zwölf Spieltagen noch nicht die Welt, aber die Konkurrenz punktet auch. Das kann nicht der Anspruch eines Teams sein, das eigentlich im oberen Drittel mitspielen wollte.

Auch in Leipzig wurde es nicht besser. Weil erneut von der Offensive zu wenig kam. Die litt darunter, dass Trainer Frank Kramer eine kompakte Abwehr gefordert hatte, die es durchaus schaffte, den Gegner lange von einem erfolgreichen Torschuss und drückender Überlegenheit abzuhalten. Eigene Offensivbemühungen waren aber entsprechend Mangelware. „Wir haben die Konter nicht so ausgespielt, wie wir uns das vorgestellt haben. So haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Aber man darf in Leipzig auch 1:2 verlieren“, sagte Kerem Demirbay, der nicht seinen besten Tag erwischt hatte und beim 0:1 eine entscheidende Rolle spielte, als er nach der Ecke zu langsam rausrückte. „Es war ein bisschen lächerlich, dass ich vor dem 0:1 rauslaufe und der Ball nur ein Meter an mir vorbeifliegt und ich nicht mehr drankomme“, sagte der vom HSV ausgeliehene Mittelfeldspieler. „Es war einfach blöd — die Situation und der Zeitpunkt.“

Damit wollte sich Kramer nicht lange aufhalten. Stattdessen sprach er von einem intensiven Spiel und erklärte, dass der Gegner zwingender und präziser war. „Das kleine Quäntchen Glück, um einen Punkt mit nach Hause zu nehmen, hat uns heute gefehlt.“

Mit der ersten halben Stunde war Fortunas Cheftrainer hingegen zufrieden. „Wir konnten Nadelstiche setzen, haben aber diese Situationen nicht zu Ende gespielt“, sagte Kramer. „Um bei einem Topteam zu gewinnen, muss man die wenigen Gelegenheiten konsequent nutzen.“ Dennoch wollte er nicht alles auf die Qualität seiner Offensive schieben: „Ich möchte nicht sagen, dass es an ihnen gelegen hat. Die Jungs sind noch jung und haben alles gegeben. Und Jolle Pohjanpalo hat ja auch wieder nur den Pfosten getroffen.“ Das ist der Fortuna in dieser Saison zum neunten Mal passiert.“

Nur Pech sei das aber nicht. So kritisierte Kramer die fehlende Präzision seiner Spieler, lobte dagegen deren Kampf- und Laufbereitschaft. „Es war immer zu sehen, dass die Truppe intakt ist, sie hat sich aufgebäumt.“

Das könnte am Dienstag im DFB-Pokal in Nürnberg zu wenig sein, obwohl Kramer versprach, dass sich seine Team das Glück erarbeiten wird. „Irgendwann funktioniert das“, sagte er mit Blick auf die Schiedsrichterentscheidung bei einem Konter über Kevin Akpoguma. „Die Abseitsentscheidung ist schwer u akzeptieren, wenn man draußen auf der Höhe steht und genau sieht, dass es kein Abseits war.“