Fortuna Düsseldorf Fortuna Düsseldorf erkämpft sich einen Punkt in Leipzig
Ein 100-Sekunden-Treffer, Hektik, Alu und ein wenig Glück - die Spieler der Fortuna bestechen in Leipzig durch Leidenschaft. Am Ende steht ein gerechtes Ergebnis.
Leipzig. Nach einer bravurösen kämpferischen Leistung hat Fortuna Düsseldorf mit dem 1:1 (0:0) aus Leipzig einen wichtigen Punkt mitgenommen. Matthias Zimmermann hatte den Aufsteiger vor 35000 Zuschauern in Führung gebracht. Nur um neue Erfahrungen zu sammeln, war der Aufsteiger bestimmt nicht nach Leipzig gefahren. Mit einer defensiven Taktik und klugem Umschaltspiel wollte Friedhelm Funkel im Trainerduell mit Ralf Rangnick triumphieren, hatte zuvor aber betont, wie schwer das sein werde.
Immerhin entschied sich der Düsseldorfer Cheftrainer neben der vermeintlichen Betontaktik in der Abwehr mit einer Dreierkette dazu, zwei Stürmer aufzubieten. Rouwen Hennings und Marvin Ducksch erhielten allerdings keine Unterstützung auf den Flügeln, weil die Gäste, die von knapp 1000 Fortuna-Fans lautstark begleitet wurden, zunächst ohne einen Außenstürmer antraten.
Doch den ersten Ansturm mussten die Hausherren überstehen, die gegen die Fortuna in der zweiten Minute sogar Glück hatten, dass Andre Hoffmann nach einer Ecke mit dem Kopfball knapp scheiterte. Noch brenzliger wurde es für Red Bull in der sechsten Minute, als Marvin Ducksch nach einer scharfen Hereingabe von Hennings völlig frei aus elf Metern an RB-Keeper Peter Gulacsi scheiterte.
Fortuna spielte viel offensiver, als der Gegner offensichtlich erwartet hatte. So fanden die Sachsen nur langsam ins Spiel. Wenn es dann gefährlich wurde, kamen die Leipziger Angriffe über deren rechte Seite. Allerdings wurde schnell deutlich, dass die Gastgeber große Probleme hatten, in dieser Phase zu Abschlüssen zu kommen. In Sachen Ballbesitz hatten sie nun ein deutliches Übergewicht, weil die Fortuna auch zu schnell den Ball wieder verlor und nicht in der Lage war, mit längeren Ballstafetten den Rhythmus des Gegners zu brechen.
Und dann hatte die Fortuna ein wenig Glück, als Kaan Ayhan im Strafraum gegen Jean-Kevin Augustin nach einer halben Stunde nicht ganz astrein vom Ball trennte. Überhaupt traten die Gäste sehr giftig und kampfstark auf und hatten nach 36 Minuten erneut eine klare Möglichkeit, als Niko Gießelmann aus 16 Metern freistehend rechts am Tor vorbeischoss. Leipzig kam dann auch noch zu einer sehr guten Gelegenheit, als der beste Feldspieler, Emil Forsberg, an Michael Rensing scheiterte und Augustin beim Nachschuss im Abseits stand.
Die zweite Hälfte begann ideal für die Gäste. 100 Sekunden dauerte es, als es 1:0 für Fortuna hieß. Hennigns und Ducksch hatten sich rechts durchgespielt, Gießelmann bekam den Pass und leitete zum starken Matthias Zimmermann weiter. Der traf mit einem abgefälschten Schuss ins linke Toreck. Den Schock mussten die Bullen erst einmal verarbeiten, während die Fortuna die Führung nicht nur verwalten wollte. Natürlich nahm der Druck des Favoriten zu, doch allzu viel schien dem Europapokalteilnehmer zunächst nicht einzufallen. So fiel der Ausgleich (68.) auch eher zufällig, als Augustin den Ball an Rensing vorbei ins Tor bugsierte. Zuvor war der Ball ungezielt von einem Leipziger weitergeleitet worden.
Das Spiel wurde immer hektischer, wobei die Gastgeber weiterhin mehr vom Spiel hatten. Fortuna wehrte sich mit allen Mitteln, kam aber kaum noch zu gefährlichen Aktionen, auch weil die Kraft langsam nachließ.
Die beste Chance der Gastgeber in der Schlussphase hatte der eingewechselte Matheus Cunha mit einen Fallrückzieher. Marvin Ducksch traf mit einem Schlenzer für Fortuna nur die Latte (85.) und Raman traf eine Minute vor dem Ende den Ball nicht richtig. So war das Unentschieden für beide Teams ein gerechtes Ergebnis.