Fortunas Kader bleibt "aufgebläht"

31 Spieler sind zu viel. Kurz vor Schließung der Transferliste fehlen Angebote und Interessenten für die Spieler aus der zweiten und dritten Reihe.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. 31 Profis hat Fortuna Düsseldorf derzeit offiziell im Kader. Am 31. August, schließt das Transferfenster. Es ist also die letzte Chance, Spieler zu verkaufen oder auszuleihen, die in dieser Spielzeit nicht oder kaum für Friedhelm Funkel für einen Einsatz in der ersten Bundesliga in Frage kommen werden.

Der Verein betont zwar immer wieder: „Wir schicken keinen Spieler mit einem gültigen Vertrag vom Hof“. Aber 13 Profis aus dem Kader müssten nun an jedem Spieltag auf der Tribüne sitzen oder sich bei der zweiten Mannschaft präsentieren. Das wäre sowohl sportlich als auch wirtschaftlich nicht sinnvoll.

„Es gibt einen Tag vor dem Transferschluss keine konkreten Anfragen für die fraglichen Spieler“, sagte Thomas Gassmann, Direktor Kommunikation der Fortuna, ohne Namen zu nennen. „Es könnte noch etwas in letzter Minute passieren, was aber derzeit nicht so aussieht.“

Wenn man bedenkt, dass Oliver Fink, Adam Bodzek, Havard Nielsen gegen Augsburg noch gar nicht fit waren, Marcin Kaminski jetzt auch noch auf Leihbasis dazu geholt wurde, sollten alle anderen Spieler, die am Samstag nicht auf der Ersatzbank saßen, wenig Aussichten auf eine Kaderberücksichtigung erhalten. Das gilt für folgende Spieler:

Der deutsche Nachwuchs-Nationalspieler ist laut seinem Trainer noch nicht so weit, um in der Bundesliga bestehen zu können. Bislang hat Funkel dem türkischstämmigen Innenverteidiger auch noch keine Chance bei den Profis gegeben, so dass Gül nur in der U 23 zum Einsatz kam. Als im Januar seine Chance gekommen war, verletzte er sich im Vorbereitungsspiel in Marbella gegen Standard Lüttich schwer. Jetzt wirkt er sehr fit. Er ist ein Riesentalent und sollte an einen Zweitligisten ausgeliehen werden, um dort Spielpraxis zu erwerben.

Vom ehemaligen schwedischen Nationalspieler hatten sich alle Verantwortlichen bei der Fortuna mehr versprochen. Obwohl er mit zwei Siegtoren (Regensburg und Darmstadt) für sechs Punkte gesorgt hat, kam er sonst noch nicht einmal an den Status eines Mitläufers heran.

Der Spaßvogel im Kader ist ebenfalls Nachwuchs-Nationalspieler, gilt ebenso als großes Talent und zählt zu den vier „local playern“, die ein Bundesligist im Kader haben muss. Er ist Außenverteidiger Nummer 3 oder Nummer 4, so dass er höchstens in der Zweiten zum Einsatz kommt.

Der Deutsch-Türke war zunächst einer der Gewinner der Vorbereitung und hat zuletzt auch in der U 23 überzeugt. Dass an ihm kein Club der 3. oder 2. Liga Interesse hat, ist schon verwunderlich.

Der Norweger hat in dieser Saison weitere starke Konkurrenz vor die Nase gesetzt bekommen. Dass der sympathische Profi bei Fortuna noch mal die Kurve kriegt, wäre erfreulich, ist aber wohl auch wegen seiner Verletzungsanfälligkeit nicht zu erwarten.