Funkel: Wir können Leipzig auch wehtun
Dazu müsste der Außenseiter Fortuna Düsseldorf aber am Sonntag dem Druck des Favoriten in Leipzig standhalten können. Marcin Kaminski steht im Kader des Aufsteigers. Ansonsten setzt der Trainer auf den Kader des Augsburg-Spiels.
Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf ist krasser Außenseiter, wenn die Mannschaft von Friedhelm Funkel am Sonntag im ersten Auswärtsspiel der neuen Bundesliga-Saison bei RB Leipzig antritt. „So sollten unsere Fans auch meine Mannschaft bewerten und nicht zu viel verlangen“, meint Funkel. An der aktuellen Ausgangssituation ändert sich nämlich nichts, obwohl das Team von Trainer Ralf Rangnick am Donnerstag noch im Europapokal-Einsatz war. „Da können dieselben zehn Feldspieler gegen uns auflaufen. Einen Einfluss auf das Ergebnis hat diese Belastung drei Tage vorher jedenfalls nicht“, erklärt der 64 Jahre alte Cheftrainer der Fortuna.
Er lobte noch einmal die gute Leistung seiner Mannschaft im Auftaktspiel gegen den FC Augsburg, forderte aber noch mehr Gegenwehr — vor allem in körperlicher Hinsicht. „Wir haben das schon ganz gut gemacht, aber das muss noch besser werden.“ Vor allem im Hinblick auf das starke Pressing, was Funkel in Leipzig vom Gegner erwartet. „Da müssen wir uns richtig wehren“, sagt er und bezieht das auch auf die spielerische Komponente.
„Wir können auf jeden Fall mithalten, das haben die ersten 90 Minuten in der Bundesliga gezeigt“, erklärt Funkel. „Und an diese Leistung wollen wir am Sonntag anknüpfen. Ob das reicht, werden wir dann sehen.“ Funkel rechnet mit großer Angriffswucht des Gegners, der mit viel Schwung auf die Fortuna-Defensive prallen wird. „Gegen diese große spielerische Qualität müssen wir die Räume schließen und uns möglichst von dem Druck befreien.“ Dann sind Ballverluste und Fehler verboten, sonst spielt die Fortuna dem Gegner in die Karten. „Ich bin mir sicher, wir können Leipzig auch wehtun“, erklärt der Trainer, der zurückschaut auf die letzte Begegnung mit den Brausekickern in der Arena, als die Fortuna die nach seiner Meinung beste erste Hälfte unter seiner Regie gespielt hatte. Damals führte seine Mannschaft, musste mit dem Pausenpfiff den Ausgleich hinnehmen und verlor dann noch mit 1:3.
Dass jeder Gegner seine spezifischen Schwächen hat, führt Funkel außerdem aus. „Wenn es uns gelingt, die erste Pressing-Linie zu überspielen, können wir Nadelstiche setzen.“ Aber das werde nicht so leicht.
Personell wird sich gegenüber dem Kader des Augsburg-Spiels nicht allzu viel ändern. „Wir treten mit demselben Kader in Leipzig an, nur Marcin Kaminski kommt dazu.“ So könnte es sogar sein, dass der polnische Nationalspieler in Leipzig auch direkt auflaufen wird. Ob er an der Seite von Kaan Ayhan für Andre Hoffmann ins Team kommt oder ob er mit den beiden zentralen Abwehrspielern eine Dreierkette bilden wird, ließ Funkel naturgemäß offen. Die Dreierkette erscheint dann wahrscheinlich, wenn Kaminski tatsächlich von Anfang an spielen sollte. Denn an den Leistungen von Ayhan und Hoffmann gab es im ersten Spiel nichts zu bemängeln.
Alle weiteren Überlegungen zur Aufstellung erübrigen sich, weil der Trainer auch selbst vorgab, noch nicht zu wissen, wie seine Mannschaft spielen wird. Zudem wartet er auch noch die letzten Trainingseindrücke und bis Sonntagmittag ab. Fest steht, dass Adam Bodzek und Takashi Usami erst nach der Länderspielpause wieder ein Thema für den Kader sein werden. Oliver Fink und Aymen Barkok müssen hingegen noch länger warten.