Fortuna Düsseldorf Fortuna verliert verdient in Leipzig
Die Gastgeber sind über weite Strecken überlegen und siegen mit 2:1.
Düsseldorf. Leipzig ist kein gutes Pflaster für die Fortuna. Die Fans der Rot-Weißen mögen den Dank der Brausemillionen von Red Bull hochgezüchteten Club nicht im Ansatz, die Mannschaft bekommt dort kein Bein auf den Boden. Bereits in der vergangenen Saison war der Auftritt der Fortuna bei RB Leipzig einer der Tiefpunkte des Jahres. Nach der hoch verdienten 1:3-Niederlage bei den Sachsen hing bei den Düsseldorfern der Haussegen mächtig schief. Die Mannschaft habe sich abschlachten und alles vermissen lassen, was man braucht, um in der 2. Fußball-Bundesliga zu bestehen, hieß es hinterher von den wütenden Fans.
Nun steht es ebenfalls nicht gut um das Team von Trainer Frank Kramer. Zwar gab es durch den 1:0-Erfolg über Arminia Bielefeld vor Wochenfrist einen kleinen Aufwärtstrend, wirklich zufrieden ist in Düsseldorf trotzdem niemand. Mit nur neun Punkten stand die Fortuna vorher auf dem Relegationsplatz. Vor allem auswärts läuft noch nichts zusammen, ganze drei Zähler gab es erst in der Fremde. Auf einen Sieg wartet alles vergebens. Und auch nach dem heutigen Spiel in Leipzig hat sich daran nichts geändert. Im Gegenteil: Am Ende verlor die Fortuna mit 1:2 (0:1) und steht damit auch nach zwölf Spieltagen auf Rang 16.
Das war durchaus verdient, weil die Gastgeber von Beginn an deutlich machten, warum sie zu den Spitzenteams der Liga gehören und am Ende der Saison aufsteigen wollen: Leipziger war vor allem vor der Pause besser organisiert, läuferisch und gedanklich schneller, technisch stärker und gewann so gut wie jeden Zweikampf. 10:2 lautet das Torschussverhältnis nach der ersten Hälfte. Lediglich eine Mischung aus Glück, Michael Rensing und der Abschlussschwäche der Gastgeber sorgte dafür, dass es lange Zeit so aus sah, als würde die Kramer-Elf ein torloses Remis mit in die Pause nehmen. Doch dann hob der erschreckend schwache Kerem Demirbay das Abseits auf und ging nicht in den Zweikampf. RB-Stürmer Emil Forsberg, der überragende Mann auf dem Platz, bedankte sich und schob in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs zum 1:0 ein.
Erst nach dem Wechsel wurde die Fortuna, die ohne die verletzten Offensivkräfte Mathis Bolly und Didier Ya Konan spielte, etwas mutiger. Und fast wäre das belohnt worden, als Joel Pohjanpalo plötzlich frei im Leipziger Strafraum zum Schuss kam, aber nur den Pfosten traf — der siebte Aluminiumtreffer der Düsseldorfer in dieser Saison. Doch von einem wirklichen Aufbäumen waren sie weit entfernt. Schon im direkten Gegenzug hatte die Fortuna wieder Glück. Zehn Minuten später war es dann passiert. Der überragende Forsberg düpierte Julian Koch mit einer simplen Drehung und bediente den österreichischen Nationalspieler Marcel Sabitzer, der dem bemitleidenswerten Michael Rensing im Fortuna-Tor keine Chance ließ.
Zwar kam die Fortuna eine Viertelstunde vor Schluss nach einer Ecke durch Kapitän Karim Haggui noch mal auf 1:2 heran, zu mehr reicht es aber nicht mehr. So gab es auch im siebten Auswärtsspiel der laufenden Saison keinen Sieg.